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Interviews oder ein komplettes Assessment Center machen bei vielen Hochschulen, insbesondere Business Schools, die finale Auswahlrunde aus. Das heißt, wer es bis hierhin geschafft hat, steht in der engeren Auswahl und ist nur noch einen letzten Schritt vom erhofften Studienplatz entfernt, nachdem mit der Erstellung der Bewerbungsunterlagen und Gutachten lange und hart auf diesen Punkt hingearbeitet worden ist.

Um es vorweg zu nehmen: Eine Musterlösung, wie man einen herausragenden Eindruck in allen Interviews hinterlässt, gibt es leider nicht. Zu sehr unterscheiden sich die Auswahlprozesse und die Interviewformate der verschiedenen Hochschulen. Allerdings sind die meisten Business Schools und Hochschulen sehr transparent, was ihren Auswahlprozess betrifft, so dass oft klar ist, wie das finale Auswahlverfahren aussehen wird und was die Bewerber erwartet. Letztlich kann das Format der Gespräche in den finalen Auswahlrunden aber nahezu immer eine von beiden nachfolgenden Kategorien einsortiert werden:

Ein einzelnes oder mehrere Einzelinterviews mit Mitgliedern der Auswahlkommissionen oder Alumni der Hochschule über jeweils 30 bis 45 Minuten
Komplettes Assessment Center mit Gruppendiskussionen und Referaten gemeinsam mit anderen Bewerbern, bei denen ein oder mehrere Mitglieder der Auswahlkommission als stiller Beobachter agieren

Die Fragen, die den Bewerber erwarten, lassen sich im Detail nicht erahnen, weshalb es keine Universallösung gibt, wie gute Interviews aussehen. Praktisch immer gilt aber, dass der Bewerber mit einem breiten Fragenmix zu seinem Fachwissen, seinem Allgemeinwissen, seiner außercurricularen Tätigkeit, seinen Ansichten zum Zeitgeschehen der Gegenwart (vor allem Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Entwicklungen bzw. Probleme), seiner interkulturellen Erfahrung sowie seiner Studienplanung rechnen muss. Die Fragen sind dabei fast immer direkt sowie unmissverständlich und klar formuliert, d.h. die Mitglieder der Auswahlkommission spielen keine "Tricks" oder "Spiele" mit ihren Bewerbern, sondern stellen ernsthafte Fragen. In einigen wenigen Fällen können auch Brainteaser vorkommen, dies ist aber unüblich und würde wenn überhaupt nur in einem Einzelinterview Platz finden.

Für eine grundsätzliche Vorbereitung auf Interviews aller Art werden sich folgende Regeln stets als nützlich erweisen:

"Know your CV" - Der eigene, ausführliche Lebenslauf muss bombenfest im Gedächtnis sitzen, tiefergehende Fragen hierzu sind in jedem Fall zu erwarten
Sich nicht selber widersprechen, wer sein Studienvorhaben und seine Ziele völlig anders darstellt, als er es im Motivationsschreiben getan hat, verliert Glaubwürdigkeit
Niemals den Schauspieler spielen und sich verstellen, die Mitglieder der Auswahlkommission sind meist sehr erfahrene Menschen, die Tricks schnell erkennen
Die eigene Meinung kritisch mit Argumenten verteidigen, wenn das Studienvorhaben oder eine bestimmte Antwort kritisiert wird, nicht sofort einknicken und aufgeben
Keine Romane erzählen, genau auf die Frage achten, zielgerichtet, kurz und bündig antworten und genau auf die Frage eingehen anstatt ungezielt zu schwafeln
Auf Körperhaltung und Stimme achten: Aufrecht sitzen, Hände auf den Tisch, Blick geradeaus in die Augen des Gesprächspartners, mit voller Stimme sprechen

Neben den Schilderungen auf dieser Seite empfehlen wir auch dringend, die Ratgeber zum Thema „Interviews“ und „Assessment Center“ in unserer Rubrik „Bewerbungstipps“ zu lesen. Auch wenn diese Ratgeber für berufliche Bewerbungen geschrieben worden sind, ist sehr vieles 1:1 übertragbar.

   Einzelinterviews

Bei nahezu jeder Business School können Bewerber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Interviews erwarten, die entweder einzeln stattfinden oder in ein Assessment Center eingebettet sind. Interviews werden oft von Alumni der Hochschule durchgeführt und geben den besten Einblick in die Persönlichkeit des Kandidaten. Gespräche dieser Art dauern meist zwischen 30 und 45 Minuten. Sie beginnen mit einer kurzen gegenseitigen Vorstellung, die dann gefolgt wird von einer Reihe von Fragen zum Werdegang des Bewerbers und seiner zukünftigen Planung. Gelegentlich können auch Fragen zum Fachwissen sowie Allgemeinwissen des Kandidaten hinzukommen, wobei dies tendenziell selten ist.

In erster Linie soll mit den Interviews herausgefunden werden, wie ernst der Kandidat hinter seiner Bewerbung steht, ob sich alle seine Angaben im Gespräch mit seinen Ausführungen in den Bewerbungsunterlagen logisch decken und wie gut der Student zur Hochschule passt. Dabei greifen viele Business Schools gerne auf die Hilfe ihrer Alumni zurück, denn diese können aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrungen an der Hochschule oftmals weit besser als die Programm-Manager selber einschätzen, ob der Student gut zur Hochschule und gut in das gewählte Programm passt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden die meisten Hochschulen sowohl im In- wie auch im Ausland mittels eines Interviews die folgenden Punkte bei einem Bewerber abklopfen:

1] Verfügt der Bewerber über umfassende Informationen zur Hochschule bzw. hat er intensive Recherchen angestellt und identifiziert er sich persönlich mit der Hochschule sowie ihren Werten und Zielen?

2] Kennt der Bewerber die Details des Studienprogramms auf das er sich beworben hat und kann er über die Merkmale und Eigenschaften des Programms schlüssig und logisch erläutern, warum es zu ihm und seinen Zielen passt?

3] Weiß der Kandidat auf welche Fähigkeiten und Eigenschaften es seinerseits ankommt, um in dem Studienprogramm erfolgreich zu studieren und kann er glaubhaft und schlüssig (z.T. auch anhand von Beispielen) erläutern, warum er den Anforderungen als Student in dem gewählten Programm gewachsen ist?

4] Hat der Bewerber logische und realistische Vorstellungen über seine weitere Karriere nach dem Studium, argumentiert er differenziert und sachlich anstatt nur statusbezogen (Negativbeispiel: „Ich will mal Bereichsleiter in einer großen Bank werden!“) und zeigt er ein hohes Maß an Zielstrebigkeit?

5] Ist sich der Bewerber seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst, hat er ein realistisches Selbstbild und kann eigenständig Entwicklungsmaßnahmen für sich identifizieren und selbst beurteilen, in welchen Punkten er besondere Stärken aufweist und dies auch mit Beispielen unterlegen?

6] Ist der Kandidat in der Lage, über den Tellerrand zu schauen und zeigt er eine umfassende Allgemeinbildung sowie eine hohe Aufmerksamkeit gegenüber gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, d.h. ist er „im Bilde“ was gerade auf der Welt passiert?

7] Kann der Bewerber plausibel und glaubhaft argumentieren, warum er für die Hochschule und die anderen Studenten eine Bereicherung darstellen würde?

   Assessment Center

Als Alternative zu einzelnen Interviews erfreuen sich auch Assessment Center nicht nur bei beruflichen Bewerbungen sondern auch bei der Studienplatzvergabe an privaten Hochschulen und Business Schools großer Freude. Die oben genannten Einzelinterviews sind dann oftmals ein integraler Bestandteil des Assessment Center. Während die Interviews prüfen, wie realistisch und ernsthaft die Planungen des Bewerbers sind, fokussiert sich das Assessment Center darauf, eine Bestandsaufnahme der Fähigkeiten des Bewerbers durchzuführen und sein Sozialverhalten im Umgang mit anderen Menschen zu beobachten.

Wir vertiefen an dieser Stelle das Assessment Center nicht zu sehr, da es in der Rubrik „Bewerbungstipps“ dazu einen sehr ausführlichen Artikel gibt. Neben den oben angesprochenen Interviews werden aber fast immer Gruppendiskussionen und Referate einen sehr großen und bedeutenden Teil im Assessment Center ausmachen, die wir daher hier kurz anreißen wollen.

Gruppendiskussionen erlauben möglichst vielseitige Eindrücke über das Sozial-, Team- und Kommunikationsverhalten der Bewerber. Eine beliebte Variante ist, dass alle Bewerber nacheinander einen Vortrag halten und mit ihrem Team über das Thema diskutieren, ehe der nächste Bewerber seinen Vortrag hält. Alternativ dazu kann die Gruppe der Bewerber vor ein bestimmtes Problem gestellt werden, dass alle gemeinsam in einer Team-Diskussion lösen müssen. Welche Beurteilungskriterien eine Hochschule am Ende des Tages heranziehen wird, lässt sich nur vermuten, jedoch sind nachfolgende Tipps zu eine guten Auftreten in dieser Form des Auswahlverfahrens sehr empfehlenswert:

Als Vortragsredner bei Referaten und Moderator der Diskussion:

Falls ein Thema selbst gewählt werden soll und nicht vorgegeben wird: Ein interessantes Vortragsthema auswählen, das ansprechend ist und keine bestimmten Spezialistenkenntnisse erfordert, jedoch eine kontroverse Diskussion verspricht
Vor Beginn des Vortrags kurz erläutern, worum es geht und wie der Vortrag gegliedert ist
Ebenfalls zu Beginn klarstellen, ob Fragen während oder erst nach dem Vortrag erwünscht sind
Langsam, klar und betont mit wechselnder Stimmmodulation sprechen
Im Anschluss an den Vortrag eine These oder Frage zur Diskussion stellen und im Anschluss das Gespräch moderieren
Augenkontakt zum Publikum halten
Exakt an das gesetzte Zeitlimit halten bzw. leicht drunter bleiben - Bei Zeitüberschreitungen gilt praktisch immer eine Null-Toleranz Grenze verbunden mit Punktabzug

Als Diskussionsmitglied in einer Gruppendiskussion:

Sich selber regelmäßig einbringen, andere jedoch nicht dominieren und andere aussprechen lassen
Nicht nur stets die eigenen Gedanken benennen sondern die Gedanken anderer Diskussionsteilnehmer aufgreifen, sie logisch verbinden und den Gedankengang konstruktiv fortsetzen
Inhaltlich überzeugende und sachliche Argumente bringen
Gezielt und konsequent an der Lösung des Problems mitarbeiten, nicht abschweifen
Authentisch verhalten, nicht als Schauspieler auftreten und sich künstlich verstellen
Ruhig und betont sprechen, angemessene Körperhaltung und -Sprache zeigen, den Gesprächspartnern ins Gesicht blicken
Optional für alle, die sich damit wohl fühlen: In Einzelfällen kurz moderierend in den Gesprächsverlauf eingreifen, wenn die Gruppe vom eigentlichen Thema abkommt

Die schwierigste Aufgabe in der Gruppendiskussion ist es, zwischen den vielen hier genannten Facetten eine gesunde Balance zu zeigen und zu demonstrieren, dass man die jeweiligen Aspekte der Gesprächsführung beherrscht. Dies allein garantiert noch keinen Erfolg, jedoch stellen diese Ratschläge gut befolgt die Basis dar, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Für alle weiteren Einzelheiten verweisen wir auf den oben genannten Artikel zum Assessment Center der „Bewerbungstipps“ Rubrik.

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