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GRE Portal - Alle Infos zum GRE Test, Inhalte und optimale Vorbereitung
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Die Abkürzung GRE steht für „Graduate Record Examination“ und ist in gewisser Hinsicht ein Pendant zum GMAT in dem Sinne, als dass es sich ebenfalls um einen international eingesetzten standardisierten Test handelt, der die Fähigkeiten eines Studenten zur Aufnahme eines weiterführenden Studiums nach dem ersten akademischen Abschluss analysieren soll. Der GRE wird von ETS (Educational Testing Service), demselben Anbieter, der auch den TOEFL Test administriert, angeboten und verwaltet. Der GRE Test gehört mit Abstand zu den ältesten internationalen Testformaten und wurde bereits 1949 eingeführt. Zum August 2011 wurde der GRE Test grundlegend überarbeitet und erneuert, so dass Informationen über den Test, die von vor 2011 stammen, nicht mehr brauchbar sind. Eine der größten Änderungen in der Überarbeitung des GRE war der Schritt dahingehend, den Test nicht mehr von Frage zu Frage adaptiv zu gestalten (d.h. auf eine richtig beantwortete Frage folgt eine noch schwerere Frage und umgekehrt) sondern den Test so zu strukturieren, dass er sich nur noch von Testsektion zu Testsektion an die Fähigkeiten und die Leistungen des Testteilnehmers anpasst.
Die Bedeutung des GRE im Bewerbungsprozess um die verschiedenen Programme an verschiedenen nationalen und internationalen Hochschulen schwankt recht stark. Bei einigen Hochschulen ist der GRE mehr eine formale Komponente während ähnlich dem GMAT in anderen Programmen das Testergebnis von zentraler Bedeutung für die Zulassung zum Studium sein kann.
Die Kosten für den GRE belaufen sich derzeit (Stand 2013) auf 185 US-Dollar. Analog dem GMAT ist das Testergebnis für fünf Jahre gültig und entsprechend maximal fünf Jahre alte Testergebnisse von ETS noch versendet werden. Die Nutzung älterer Testergebnisse ist nicht per se ausgeschlossen, die meisten Institutionen akzeptieren jedoch keine GRE Testberichte die älter als fünf Jahre sind.
Der GRE wird wie auch der GMAT als ein computer-based Test angeboten und erfordert keine spezifischen Fachkenntnisse, er soll dagegen allgemeine Fähigkeiten der Testteilnehmer ermitteln, die die über einen längeren Zeitraum erworben haben. Dabei stehen besonders die logisch-analytischen, verbalen und quantitativen Fähigkeiten eines Testteilnehmers im Vordergrund. Trotz des sehr ähnlichen Konzeptes werden der GMAT und der GRE mit einem unterschiedlichen Schwerpunkt eingesetzt. Der GMAT dominiert das Zulassungsverfahren an Business Schools zu wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen, insbesondere MBA- und Management-Programme sowie eine Reihe von Master in Finance Programmen verlangen ausdrücklich von ihren Bewerbern, dass ein GMAT abgelegt wird. Der GRE hingegen richtet sich vor allem an Bewerber von quantitativen Studienprogrammen sowie allgemein an Doktoranden verschiedener Wissenschaften, also auch an Bewerber einer ganzen Reihe von PhD-Programmen. Im Bereich der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge ist der GRE sehr verbreitet bei eher quantitative ausgerichteten Master in Finance Programmen sowie auch gelegentlich bei einigen wenigen MBA-Programmen, so akzeptieren unter anderem die Wharton School, das MIT und auch Standford den GRE für ihre MBA-Programme. In den letzten Jahren lässt sich zunehmend der Trend ausmachen, dass immer mehr Hochschulen den GMAT und den GRE gemeinsam als zwei alternative aber gleichwertige Testformate für ihren Bewerbungsprozess zulassen.
Der GRE besteht aus den drei Testbereichen Analytical Writing, Quantitative und Verbal, die in der computer-based Version auf insgesamt sechs Sektionen aufgeteilt sind. Der gesamte Test erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 3 Stunden und 45 Minuten. Die erste Sektion ist dabei stets die Analytical Writing Sektion (AWA) des Tests. Die AWA Sektion bringt ihr eigenes Zeitfenster mit und ist somit betrachtet ein separater Testabschnitt. Die darauffolgenden fünf Sektionen umfassen zwei quantitative Abschnitte, zwei verbale Abschnitte sowie einen Zusatzabschnitt, der zu experimentellen Zwecken von ETS eingefügt wird, beispielsweise um neue Fragen zu testen und kann entweder quantitativ, verbal oder ein AWA Abschnitt sein. Der experimentelle Abschnitt wird nicht bewertet, ist jedoch für den Testteilnehmer nicht erkennbar, so dass er davon ausgehen muss, einen bewerteten Abschnitt zu bearbeiten. Alle fünf Sektionen können in einer beliebigen Reihenfolge aufeinanderfolgen und teilen sich ein gemeinsames Zeitfenster innerhalb dessen der Kandidat auch zwischen den verschiedenen Sektionen frei hin- und her wechseln kann. Nach jeder abgeschlossenen Sektion kann der Prüfungsteilnehmer eine Pause von einer Minute machen. Nach der dritten Sektion, d.h. in der Mitte des Tests, ist zudem eine Pause von 10 Minuten vorgesehen.
Die jeweiligen Testbereiche, Analytical Writing, Quantitative und Verbal werden nachfolgend im Detail erläutert.
Analytical Writing
Der Analytical Writing Abschnitt im GRE besteht aus der Aufgabe, zwei verschiedene Essays zu schreiben. Beim ersten Essay wird ein sogenannter „Issue Task“ und im zweiten Essay ein „Argument Task“ bearbeitet. Im Rahmen des Issues Task muss der Testteilnehmer zu einem gegebenen Thema von meist kontroverser Natur selber Stellung beziehen und seine Meinung ausdrücken und mit Beispielen unterlegen. Für diese Aufgabe stehen 30 Minuten Zeit zur Verfügung.
Im darauffolgenden Essay wird dann zu einem einzelnen Thema ein bestimmtes Argument gebracht, zu dem der Testteilnehmer nicht wie im ersten Fall eine Pro- oder Contra-Position einnehmen soll, sondern stattdessen kritisch das Argument analysieren und prüfen, ob es einer logischen Betrachtung standhält oder aber ohne weitere Substanz ist. Der Text beinhaltet diesbezüglich genügend Hinweise ob das Argument gut ausgearbeitet ist oder nicht. Im Rahmen des zweiten Essays stehen dann erneut 30 Minuten zur Verfügung, um die eigene Analyse des vorgebrachten Arguments schriftlich niederzulegen.
Im GRE wird im Rahmen der Essays besonders auf die folgenden Punkte geachtet:
• Klare, effektive und verständliche Darstellung und Artikulation komplexer Sachverhalte
• Ausführliche Analyse und logische Untersuchung von vorgebrachten Behauptungen sowie Diskussion von stützenden oder widerlegenden Fakten
• Fähigkeit, eigene Beispiele einzubringen, die die eigenen Aussagen stichhaltig untermauern
• Fokussierte und konzentrierte Schreibweise sowie gute Strukturierung des Textes
• Beherrschung der englischen Sprache in Schriftform auf hohem Niveau
Der Analytical Writing Abschnitt wird nicht durch den Computer bewertet. Stattdessen lesen im Nachgang zu dem Text zwei geschulte Prüfer beide Essays und vergeben dann beide gemeinsam Bewertung, die am Ende in die 0 bis 6 Punkte Skala der AWA-Sektion übertragen wird. Auch wenn Grammatik und Rechtschreibung wichtig sind, der Großteil der Punkte wird dafür vergeben, dass der Prüfungsteilnehmer einen kohärenten, vollständigen und überzeugenden Essay schreiben kann.
Quantitative Section
Die Quantitative Section schließlich fragt die mathematischen Kenntnisse des Testteilnehmers auf dem Level der gymnasialen Sekundarstufe I ab. Es werden Themen aus den Bereichen Arithmetik, Algebra und Geometrie abgefragt, dabei sind anders als beim GMAT die meisten Fragen mehr „straight forward“ und versuchen den Testteilnehmer weniger zu zwingen, um die Ecke zu denken oder ihn in die Falle zu locken. Unabhängig davon ist der Testabschnitt dennoch sehr anspruchsvoll und setzt vor allem darauf an, die numerischen und analytisch-logischen Fähigkeiten des Testteilnehmers zu bewerten. Jeder quantitative Abschnitt besteht aus jeweils 20 Fragen, für die 35 Minuten Zeit zur Verfügung stehen. Im Nachgang zu der Neuauflage des Tests in 2011 besteht der quantitative Abschnitt nicht nur mehr ausschließlich aus Multiple Choice Fragen sondern auch offenen Fragen, bei denen der Prüfungsteilnehmer das Ergebnis der Berechnung in ein Eingabefeld eingeben muss. Darüber hinaus wurden Multiple Choice Fragen eingeführt, bei denen nicht nur eine sondern auch mehrere Antworten korrekt sein können.
Verbal Section
Die Verbal Section des GRE prüft die Fähigkeiten des Testteilnehmers auf den Gebieten „Reading Comprehension“, „Critical Reasoning“ und „Vocabulary Usage“. Der verbale Teil wird genauso wie der quantitative Teil auf einer Skala von 130 bis 170 bewertet und jeder Abschnitt besteht ebenfalls aus 20 Fragen, wobei anders als im quantitativen Prüfungsteil für die 20 Fragen nur 30 statt 35 Minuten zur Verfügung stehen. Die 20 Fragen teilen sich innerhalb jedes Abschnitts stets in 6 Fragen vom Typ „Text Completion“, 4 Fragen vom Typ „Sentence Equivalence“ und 10 Fragen vom Typ „Critical Reasoning“ auf. Die Veränderungen im Test ab 2011 reduzieren den früher recht hohen Fokus auf Vokabelkenntnisse und beinhalten außerdem die Abschaffung der Fragen zu Antonymen sowie auch zu Analogien. Einige der neuen Fragen zum Thema „Reading Comprehension“ führen im analog den Änderungen im quantitativen Teil ebenfalls Multiple Choice Fragen mit mehreren korrekten Antworten ein, so dass sich der Prüfungsteilnehmer nicht mehr sicher sein kann, dass ausschließlich eine Antwort korrekt ist.
GRE Scores und ihre Bedeutung
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Wie weiter oben schon erwähnt, wurde der GRE 2011 grundlegend überarbeitet. Damit einhergehend wurde die Punkteskala neu normiert. In der alten Version des GRE vor August 2011 wurden die Leistungen des Testteilnehmers sowohl in der quantitativen wie auch in der verbalen Sektion auf Basis einer normierten Skala von 200 bis 800 Punkten bewertet. Der neue GRE stattdessen verwendet eine normierte Skale von 130 bis 170 Punkten mit Zwischenstufen zu jeweils einem Punkt. Die Leistung in der Analytical Writing Sektion dagegen wird genauso wie auch beim GMAT auf einer Skala von 0 bis 6 mit Intervallen zu je 0.5 Punkten bewertet.
Ab einer Punktzahl von 163 gehörte ein Testteilnehmer zuletzt zu den Top 10% weltweit im verbalen Testteil. Für ein Top 10% Perzentil im quantitativen Testteil waren zuletzt 164 von 170 Punkten notwendig. Die nachfolgende Tabelle weist die jeweiligen Punktzahlen für jede Sektion und die damit zuletzt verbundenen Perzentile aus.
Die Bedeutung der einzelnen GRE Scores aus den verschiedenen Testsektione (Quant, Verbal, AWA) ist höchst unterschiedlich je nach dem angestrebten Studienprogramm. Innerhalb der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge kann für Master in Finance und Master in Economics Studiengänge (die vermutlich den Großteil der Leser hier interessieren) festgehalten werden, dass die allermeisten Hochschulen dem AWA- und den Verbal-Teil eine sehr geringe Bedeutung zumessen oder aber diesen Teil des Tests sogar ganz ignorieren und sich nur den Erfolg des Bewerbers im quantitativen Teil des Tests ansehen. Ein halbwegs gutes Ergebnis beginnt etwa ab einem Bereich von 160 Punkten im quantitativen Teil und ist nach Erfahrung der meisten Studenten ein Wert, der auch sehr gut machbar. Eine wenige Hochschulen verlangen jedoch noch höhere Scores, jede Punktzahl im quantitativen Bereich ab 165 Punkten oder noch höher ist aber grundsätzlich ein sehr gutes Testergebnis, das oft schon viele Türen weit öffnen kann. Als eine weitere Daumenregel gilt, dass wenn eine Hochschule keinen Mindestscore hat, aber einen recht hohen Durchschnittswert im GRE ausweist, Bewerber nach Möglichkeit innerhalb der Skala um nicht mehr als fünf oder sechs Punkte von diesem Durchschnittswert abweichen sollten, um ihre Chancen auf Zulassung nicht zu sehr zu gefährden.
Umgekehrt aber muss jedem Bewerber eines Hochschulprogramms klar sein, dass der GRE nur eine Komponente von vielen in der Bewerbungsmappe ist. Wie auch beim GMAT verzerren manche Studenten das Bild des GRE dahingehend, dass dieser das einzige Zulassungskriterium an einer Hochschule ist. Die Wahrheit könnte aber nicht weiter weg liegen. Nach unten hin schließt ein sehr schlechter GRE Score zwar oft die Zulassung in ein gutes Programm aus, der daraus gezogene Rückschluss, ein hoher GRE Score garantiert die Zulassung, ist aber grundsätzlich falsch. Wenn der GRE Score innerhalb eines bestimmten Bereiches liegt, macht das Admissions Office der Hochschule praktisch einen Haken auf der Liste und das war es. Ob der Score nun bei 163 oder bei 165 liegt spielt erst mal keine größere Rolle. Außergewöhnliche Testergebnisse wie z.B. 169 Punkte werden zwar durchaus wahrgenommen und wohlwollend honoriert, wenn das Admissions Office jedoch der Ansicht ist, dass der Bewerber anhand seines Lebenslaufs oder anhand seines Motivationsschreibens scheinbar nicht in das Programm und die Studentenschaft passt, dann wird der Bewerber keine Zulassung erhalten, nicht einmal, wenn sein GRE Score bei in allen Sektionen bei 170 liegen würde. Insbesondere Business Schools betrachten immer das gesamte Profil des Kandidaten und unser Artikel zum Thema „Uni-Bewerbungstipps“ weist den GRE neben dem GMAT als nur eine unter vielen Komponenten in einer Bewerbung aus, auf die Hochschulen achten.
An dieser Stelle befassen wir uns kurz damit, wie man die Vorbereitung auf den GRE am besten anpacken kann. Wir thematisieren hier nicht die inhaltliche Vorbereitung auf den GRE (die umfasst mehrere hundert Seiten in vielen guten Büchern), sondern wollen kurz einen Leitfaden entwickeln, wie man das Thema GRE am besten anpacken sollte. Dieser Leitfaden besteht aus den folgenden Regeln:
1] Macht den GRE mindestens 1 Jahr, besser sogar 18 Monate bevor euer Studium beginnen soll. Das letzte was ihr wollt, ist es, unter massiven Zeitdruck zu geraten bis ihr den Test nur noch zwischen Tür und Angel ablegen könnt. Zudem braucht ihr genügend Reservezeit, wenn am Testtag alles schief geht und ihr den Test nochmal wiederholen wollt.
2] Macht zu Beginn, noch bevor Ihr anfangt zu lernen, die beiden Probetests die es von ETS bei www.ets.org kostenlos zum Herunterladen gibt. Die beiden Tests geben euch eine Indikation über eure Leistung und zeigen, welche Bereiche ihr bereits relativ gut könnt und wo ihr am meisten nachbessern musst. Die Arbeit an euren größten Schwächen bringt pro investierter Stunde Zeit am Ende den größten Mehrgewinn.
3] Besorgt euch frühzeitig die gute Literatur zum Vorbereiten mit vielen Übungsaufgaben. Wenn eines überhaupt zählt, dann nur Üben, Üben und nochmals Üben. Alle Testkonzepte müssen gut sitzen und dann geht, wenn vorher zahlreiche Probeaufgaben durchgearbeitet wurden. Vor allem ist ein gutes Vokabular weiterhin wichtig. Mit den Änderungen ab 2011 wurde die Bedeutung des Vokabelwissens zwar reduziert, dennoch bleibt es ein wichtiger Teil im verbalen Abschnitt des Tests. Viele Bücher enthalten Vokabellisten, die zwischen 200 und 500 Vokabeln umfassen, die Vokabellisten von Barron’s umfassen sogar 3.500 Wörter. Ab diesem Level wird es fraglich, ob man wirklich so viele Vokabeln braucht und der Fokus beim Lernen sollte auf die eigenen Anforderungen an das Testergebnis bzw. die Anforderungen der Hochschule abgestimmt werden.
4] Beginnt mit eurer Testvorbereitung auf den GRE etwa vier bis acht Wochen vor dem Testtermin, aber fangt noch nicht sofort an, wie besessen acht Stunden am Tag zu lernen, das macht zu Beginn noch keinen Sinn. Schaut euch dagegen alle Testkonzepte an, versteht, wie die Fragen aufgebaut sind und was der GRE eigentlich von euch will. Ihr spart euch in der eigentlichen Vorbereitungszeit auf den GRE viel Zeit, wenn ihr bereits einen guten Durchblick habt, worum es geht und worauf die verschiedenen Fragen hinauswollen.
5] Die letzten ein bis zwei Wochen vor dem GRE Testtermin solltet ihr euch freinehmen um euch jeden Tag in Vollzeit auf den Test vorzubereiten. Etwa sieben bis acht Stunden am Tag sind eine gute Guideline in den letzten Wochen vor dem Test. Sehr viel mehr pro Tag sollte es auch nicht sein, denn irgendwann ist eure geistige Kapazität erschöpft.
6] Wichtig ist, dass ihr zu Beginn der letzten Wochen eine klare Agenda auf dem Tisch liegen habt und genau bestimmt habt, in welche Bereiche ihr wie viel Zeit investieren wollt. Wenn ihr besonders schwach im verbalen Bereich aber schon ganz gut im quantitativen Teil war, berücksichtigt das. Arbeitet nicht immer wieder die Aufgaben durch, die ihr sowieso schon könnt, sondern packt die Aufgaben an, die besonders unangenehm und schwer für euch sind.
7] Richtet eure Vorbereitung zudem auf die Anforderungen eurer Uni aus. Bewerbt ihr euch auf ein MBA-Programm und braucht ihr einen gut ausbalancierten Score oder wollt ihr in einer Master in Finance Programm, für das in erster Linie die quantitative Punktzahl besonders wichtig ist? Viele Hochschulen geben hierrüber genauen Aufschluss und verlangen z.T. auch Mindestpunktzahlen in den einzelnen Testbereichen des GRE und nicht nur im Gesamtergebnis, beachtet dies in eurer Vorbereitung.
8] Lest euch die Inhalte und die Testkonzepte genau durch, beschränkt euch aber nicht darauf. Was den GRE am Ende des Tages ausmacht, ist Üben, Üben und nochmals Üben. Macht vor dem Test so viele Aufgaben wie nur möglich. Schreibt euch alle Aufgaben auf, die ihr falsch beantwortet habt. Erörtert, warum eure Antwort falsch war und geht die Liste der falschen Aufgaben immer wieder durch, bis ihr auch diese Aufgaben inklusive dem kompletten Lösungsweg gut beherrscht. Im GRE kommt es besonders auf eine hohe Geschwindigkeit an, es ist daher sehr wichtig, dass ihr eine Aufgabe durchlest und sofort eine Idee habt, mit welchem Konzept oder mit welchem Lösungsweg ihr die Aufgabe knacken könnt.
9] Plant eure finale Vorbereitung so, dass ihr mit euerm geplanten Pensum spätestens eine Woche vor dem Testtermin fertig seid. Reserviert die letzte Woche vor dem Test ausschließlich für ein umfassende Review, indem ihr alle Aufgaben, die ihr noch falsch macht, nochmals durchgeht, Inhalte wiederholt, euch eure Zusammenfassungen anschaut und nochmal die Probetests macht, um zu sehen, wie sehr ihr euch verbessern konntet.
10] Nehmt euch den letzten Tag direkt vor dem Test komplett frei. Stresst euch nicht und entspannt etwas. Was ihr heute noch lernen würdet oder nicht hat auf das endgültige Testergebnis auch keinen besonderen Einfluss mehr. Konzentriert euch lieber darauf, dass ihr am nächsten Tag gut ausgeschlafen und entspannt zum Test geht. Wer am Abend vor dem Test nochmal hektisch um Mitternacht alle Unterlagen durchgeht, hat für den nächsten Tag oft schon verloren und schädigt sich mehr, als dass er sich noch verbessert. Am Testzentrum angekommen denkt besonders an eines: Der GRE ist wichtig, das ist richtig. Er ist aber NICHT das alleinige Kriterium mit dem eure gesamte Bewerbung steht oder fällt. Seid zudem zuversichtlich und habt Selbstvertrauen: Fast alle Testteilnehmer, die mehrere Wochen in den GRE stecken, erreichen ihre Hürde von meist um die 160 oder mehr Punkten oftmals sehr gut. Auch hohe Punktzahlen sind bei weitem nicht so schwer zu erreichen, wie es oftmals erzählt wird – es ist nur eine Frage guter Vorbereitung.
Allgemeine und häufige Fragen zum GRE (FAQ)
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Brauche ich den GRE Test zwingend, um in ein MBA- oder Masterprogramm zu kommen?
Nicht unbedingt. Dies muss vorher geprüft werden, indem man sich die Programmbeschreibung der jeweiligen Hochschule ansieht. Zunächst einmal dominiert gerade an Business Schools eher der GMAT, vorher ist also genau zu recherchieren, was die Hochschule eigentlich haben will. Viele Hochschulen akzeptieren aber auch den GMAT und den GRE gleichzeitig oder verlangen gar keinen Studienzulassungstest. In letzterem Fall handelt es sich jedoch um regionale Hochschulen, deren Programme oft nur mäßig gut sind. Inzwischen verlangt praktisch jede qualitativ gute bis sehr gute Hochschule für Master- und MBA-Programme entweder einen GRE oder einen GRE Test.
Brauche ich den GRE, wenn ich schon einen TOEFL gemacht habe?
Definitiv ja, oder wenn der GRE nicht benötigt wird, dann wird meist der GMAT Test benötigt. Der TOEFL ist kein Ersatz für den GRE oder den GMAT, denn der TOEFL ist ein reiner Sprachtest und um ein vielfaches leichter und einfacher als der GRE oder GMAT. Da der GRE die Befähigung des Studenten erfassen soll, ein weiterführendes Studium zu beginnen, verfolgt der GRE ein ganz anderes Ziel als der TOEFL und hat damit einen völlig anderen Aufbau.
Ist der GRE mathematisch besonders anspruchsvoll?
Nein, niemand muss eine Mathe-Genie für den Test sein. Die abgefragten Konzepte sind sehr grundlegend und entsprechen dem Mathematikstoff der Realschule und der gymnasialen Oberstufe. Die Schwierigkeit des Tests liegt mehr darin, logisch und analytisch denken zu können. Ein bestimmtes mathematisches Vorwissen wird nicht benötigt. Das Schulwissen Mathematik, das für den Test benötigt wird, wird in allen guten Vorbereitungsbüchern ausführlich wiederholt.
Darf ich mathematische Formeln wie z.B. für die Fläche eines Kreises aufschreiben und in den Test nehmen?
Nein, alle grundlegenden mathematischen Formeln die ihr möglicherweise im Test brauchen werdet, müsst ihr auswendig lernen. Es dürfen keine Unterlagen in den Test mitgenommen werden und es wird keine Formelsammlung oder ähnliches zur Verfügung gestellt.
Was passiert, wenn ich Frage falsch beantworte oder einfach rate?
Anders als im GMAT hat eine einzeln falsch beantwortete Frage zunächst keinen allzu großen Effekt auf das Testergebnis, da der GRE Test nur auf Ebene der einzelnen Teilabschnitte adaptiv ist. Erst wenn innerhalb einer Sektion mehrere Fragen falsch beantwortet werden, fährt der Test mit den nächsten Fragen fort und das Testniveau sinkt. Das bedeutet, die nächsten Fragen werden leichter und bringen dem Kandidaten weniger Punkte bei einer richtigen Antwort ein. Zudem müssen die nächsten Fragen in der nächsten Sektion wieder besser beantwortet werden, um das Testniveau wieder zu erhöhen und um zu den höherwertigen Fragen zurückzugelangen.
Wenn eine Antwort geraten werden muss, wird dringend empfohlen zumindest zu versuchen, die offensichtlich falschen Antworten zu eliminieren um aus so wenig wie möglich verbleibenden Antworten zu raten.
Was passiert, wenn ich nicht fertig werde mit dem Test?
Wenn die Zeit für den jeweiligen Testabschnitt abläuft, endet der Test automatisch und alle nicht bearbeiteten Fragen als „falsch“ markiert. Anders als beim GMAT sind unbeantwortete Fragen im GRE „nur falsch“, bringen aber keinen besonders hohen Strafabzug mit sich.
Kann ich bei dem Test durchfallen?
Nein, beim GRE kann man nicht durchfallen. Der Test ermittelt eine Punktzahl zwischen 130 und 170 Punkten in beiden Sektionen sowie den AWA-Score für den Kandidaten und dieser muss im Anschluss selber einschätzen, ob ihm diese Punktzahl für seine Ziele reicht oder nicht.
Kann ich den Test wiederholen?
Ja, der Test kann beliebig oft wiederholt werden wenngleich mindestens ein Kalendermonat Pause zwischen zwei Testterminen vergehen muss. Jedoch werden die jeweils zwei letzten Testergebnisse aus den vergangenen fünf Jahren gespeichert und mit dem aktuellen Score Report zusammen an die Hochschulen versendet. Das bedeutet, jede Hochschule sieht die Testhistorie des Bewerbers und sieht auch die früheren Leistungen eines Bewerbers.
Unabhängig davon, dass der Test jedes Mal wieder viel Geld kostet, sollten Bewerber vorsichtig sein, den GRE häufig zu wiederholen. Eine zweite Wiederholung wird meist als in Ordnung angesehen, besonders dann, wenn sich die Punktzahl signifikant erhöht hat. Wer hingegen drei Tests in seinem Report stehen hat und zudem keine besonderen Fortschritte in seiner Leistung erkennen lässt, hinterlässt bei jeder Hochschule einen sehr schlechten Eindruck. Es sollte daher genau überlegt werden, ob man bereit ist, nochmals viel Zeit zu investieren um das Testergebnis deutlich zu verbessern, denn ist es ist besser, einmal einen 155er Score einzureichen als eine Serie von drei Testergebnissen, in denen man sich nur von 155 auf 157 verbessern konnte, d.h. selbst nach drei Versuchen keine Fortschritte erkennbar sind.
Wo kann ich mich für den GRE anmelden?
Die Anmeldung erfolgt online auf der Webseite www.ets.org des offiziellen Testanbieters ETS. Der Direktlink zur Anmeldemaske lautet: Direktlink https://mygre.ets.org/greweb/login/login.jsp?WT.ac=gre_revised_r_btn#
Wo kann der GRE abgelegt werden?
ETS kooperiert mit mehreren Hundert Testzentren auf der Welt und der GRE kann über das ganze Jahr hinweg zu festgesetzten Terminen in allen größeren Städten in Deutschland sowie im Ausland abgelegt werden. Ein Terminkalender mit Ort und Termin kann man jederzeit unverbindlich einsehen unter der Testanmeldung für den GRE auf der Webseite von ETS.
Was kostet der GRE Test?
Gegenwärtig berechnet ETS 185 US-Dollar für den Test (Stand Anfang 2013). Dazu kommt noch zuzüglich die Mehrwertsteuer.
Zu welchen Terminen wird der GRE angeboten?
Testtermine sind über das gesamte Jahr verteilt verfügbar, gerade in größeren Ländern wie Deutschland sind GRE-Tests alle paar Wochen verfügbar an den verschiedenen Standorten.
Wie viel Vorbereitung brauche ich für den GRE?
Dies hängt von den Vorkenntnissen ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. Für einen sehr guten Score sollten jedoch zwei bis vier Wochen je nach Fähigkeiten und Kenntnisstand angesetzt werden. Dennoch, es gibt einige hochintelligente Menschen, die hohe Punktzahlen mit weniger als einer Woche Vorbereitung erreicht haben, während andere sich über Monate auf den Test vorbereiten und eine gewisse Schallmauer dann doch nicht durchbrechen können. Erfahrungsgemäß führt zudem die persönliche Performance am Testtag zu einer Schwankungsbreite von einigen Punkten je nachdem wie gut man sich fühlt und ob man bei den Fragen zufällig ein wenig mehr Glück oder Pech hatte.
Bezüglich der Strukturierung der Vorbereitung erläutert der zugehörige Abschnitt oben im Text nähere Details, wie man die Vorbereitung auf den GRE planen sollte.
Was prüft der GRE Test?
Der GRE testet verbale, mathematische, analytische und logische Fähigkeiten sowie das schriftliche Ausdrucksvermögen des Testteilnehmers, die dieser während seiner Ausbildung und im Berufsleben erworben hat. Der GRE testet kein berufsspezifisches Wissen, berufliche Fähigkeiten noch bestimmte Inhalte aus früheren Studiengängen. Ebenfalls werden keine Fähigkeiten in anderen Gebieten oder sonstige persönliche Eigenschaften wie Kreativität abgefragt.
Gibt es Übungstests für den GRE?
Ja. Der offizielle Anbieter ETS bietet auf seiner Webseite www.ets.org zwei kostenlose Übungstests an, die jeden auch eine erste Indikation der Punktzahl geben. Die Punktzahlen in den Probetests geben bereits eine recht gute Auskunft, über den Kenntnis und Fähigkeitsstand des Kandidaten. Um die Tests von ETS herunterzuladen, ist es jedoch notwendig, sich vorher einen Account auf der Webseite anzulegen. Mehr Infos diesbezüglich gibt es bei ETS unter https://www.ets.org/gre/revised_general/prepare/.
Darüber hinaus bieten private Anbieter weitere Übungstests ans, die gegen Entgelt käuflich sind, meistens jedoch nicht einzeln sondern im Bundle mit anderen Materialien wie z.B. Büchern zur Vorbereitung.
Es gibt sehr viele Vorbereitungskurse für den GRE, brauche ich die unbedingt?
Eine hohe GRE Punktzahl verspricht die Hoffnung, in einige der besten Hochschulprogramme der Welt zu kommen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass in den letzten zwei Jahrzehnten rund um den GRE genauso wie beim GMAT ein gewaltiger Bildungsmarkt mit unzähligen Angeboten entstanden ist.
Unserer Ansicht nach sind Vorbereitungskurse für den GRE unnötig und eine übertrieben teure Investition. Selbst (oder gerade!) die erfolgreichsten Testteilnehmer im GRE sind jene, die sich selbstständig aktiv und engagiert mit dem Test auseinandersetzen und intensiv lernen. Erfahrungsgemäß reicht das für den Großteil aller Studenten immer wieder vollkommen aus, selbst wenn es um hohe Punktzahlen geht.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Für Personen, die den GRE kurzfristig unter hohem Zeitdruck machen müssen oder berufstätig sind und nur am Wochenende oder abends lernen können, können Intensivseminare von guten Anbietern durchaus Sinn machen. Jedoch sollte viel Zeit in die Auswahl eines seriösen, zuverlässigen und erfahrenen Anbieters gesteckt werden, denn viele schwarze Schafe versuchen mit der Hoffnung der Bewerber, in gute Programme zu kommen, ein paar schnelle Euro zu verdienen ohne wirklich Qualität zu liefern.
Welche Punktzahl muss ich im Test haben, um in ein gutes Masterprogramm zu kommen?
Dies hängt vom Master sowie der Hochschule selber ab. Erstens haben Hochschule verschiedene durchschnittliche GRE Scores und zweitens haben auch die Programme an den Hochschulen verschiedene Score.
Grundsätzlich gilt als Faustregel: Punkte zwischen 155 und 165 Zählern eröffnen gute Chancen, in ernstzunehmende und gute Programme von nationalen sowie weniger bekannten internationalen Hochschulen aufgenommen zu werden.
Kann der GRE wirklich meine Leistungen im Studium vorhersagen?
Darüber scheiden sich die Geister, aber es gibt eine sehr große Tendenz zu einem klaren „Nein“. Es gibt zahlreiche Studien, die eine Korrelation von GRE Ergebnis und Studienerfolg belegen und ebenso gibt es Studien, die genau diesen Zusammenhang bestreiten. In fast allen Studien sind Korrelations- und Validitätswerte zwar positiv, aber eher sehr gering ausgeprägt. Unbestritten sind aber zwei Dinge: Einerseits erreichen nur extrem fleißige und zielorientierte und hochintelligente Kandidaten sehr hohe Punktzahlen im GRE. Beide Faktoren, Intelligenz und Fleiß, haben Einfluss auf das zu erwartende Studienergebnis des Bewerbers. Andererseits gilt: Der GRE ist kein Test für alles und niemand behauptet das. Die Fähigkeiten, die der Test prüft, geben am ehesten Aufschluss über die analytischen Fähigkeiten des Bewerbers. In guten MBA- und Master-Programmen z.B. kommt es aber zusätzlich noch auf ganz andere Fähigkeiten wie z.B. Business Judgement und Leadership an. Dies sind Faktoren, die der GRE nicht erfasst und entsprechend kann er diesbezüglich auch keine Vorhersage machen. In jedem Fall ist der GRE damit ein unvollständiger bzw. nur ein Teilindikator für die zu erwartende Leistung im Studium. Aus genau diesem Grund machen Hochschulen die Entscheidung über eine Aufnahme oder Ablehnung des Bewerbers auch nicht vom GRE alleine abhängig, sondern betrachten auch andere Leistungen wie z.B. das Motivationsschreiben, den Lebenslauf oder die berufliche Erfahrung.
Kann ich einen einmal gewählten Testtermin verschieben?
Ja, ETS ist diesbezüglich flexibel. Um einen Termin zu verschieben, kann man sich online auf www.ets.org einloggen und dort den Testtermin ändern. Hierfür wird eine Service-Gebühr berechnet und die Änderung muss mindestens drei Tage vor dem geplanten Testtermin erfolgen.
Wenn ich den GRE mehrfach ablege, wird dann immer nur meine letzte Punktzahl versendet?
Nein. Hochschulen neben dem aktuellen auch die letzten zwei Testergebnisse der letzten fünf Jahre.
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