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Zwischenprüfung zum Bankkaufmann: So bereitet Ihr euch auf die Prüfung vor
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Optimale Vorbereitung auf die Zwischenprüfung
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Ein gutes oder sehr gutes Ergebnis in der Zwischenprüfung zu erreichen ist kein Hexenwerk, selbst dann, wenn man sich hier und da in der Berufsschule vielleicht in ein paar Themengebieten etwas schwer getan hat. Der Schlüssel zu einem überragenden Ergebnis in der Zwischenprüfung ist simpel gesagt ihre größte Schwäche, nämlich dass es sich um eine programmierte (also Multiple Choice) Prüfung handelt. Bei ihrer ersten Begegnung mit einer solchen Prüfung ist dieses Format für die meisten Azubis unbekannt, da programmierte Prüfungen an deutschen Schulen nicht vorkommen, stattdessen werden Klausuren geschrieben, in denen offene Antworten erwartet werden.
Während für Schulklausuren das intensive Durchlesen des Schulmaterials oftmals eine gute Vorbereitung ist, geht diese Rechnung vielfach für die Zwischenprüfung nicht sehr gut auf. Die meisten Azubis, die lediglich ihre Arbeitsblätter und Bücher vor der Prüfung nochmals durchlesen, erreichen oftmals für sie nur sehr enttäuschende Ergebnisse.
Der Schlüssel, die Prüfung gut zu bestehen, liegt darin, eine möglichst große Anzahl an Multiple Choice Aufgaben vorab zur Prüfungsvorbereitung zu bearbeiten und diese Aufgaben so oft wie möglich zu wiederholen, bis man alle Aufgaben fehlerfrei kann. Nun, warum ist das so? Folgende Gründe sprechen für diesen Ansatz, der sich in der Praxis bei fast allen Azubis sehr bewährt hat:
1] Erstens ist das Multiple Choice Prüfungsformat exakt das, was Azubis in der Prüfung erwartet. Daher sollte man sich auch in der Prüfungsvorbereitung auf genau dieses Testformat von Anfang an einstellen. Größter Vorteil: Azubis, die diesen Weg wählen, fühlen sich mit dem Aufgabenformat in der Zwischenprüfung von Anfang an sehr wohl, was viel wert ist.
2] Mit dem Training von Multiple Choice Fragen stellt jeder Azubi sicher, dass er in erster Linie die Themengebiete lernt, die wirklich prüfungsrelevant sind und oft vorkommen. In drei Stunden Multiple Choice Aufgaben Training erreicht man sehr viel mehr als wenn man drei Stunden im Fachbuch nochmal verschiedene Inhalte durchliest, denn man arbeitet konzentriert an den wichtigsten Themengebieten und sieht von Anfang an genau, welche Themen man bereits beherrscht und wo nochmal nachgebessert werden muss. Jene Aufgaben, die falsch beantwortet werden in der Prüfung, kann man im Anschluss immer noch mit der Fachliteratur nachbessern.
3] Die IHK stellt zwar jedes Halbjahr eine neue Zwischenprüfung, aber der Kreativität der Prüfer sind enge Grenzen gesetzt. Erstens können die Prüfer nicht vom Ausbildungsplan abweichen, zweitens müssen alle Prüfer daran denken, dass einige Themengebiete eindeutig sehr wichtig sind und nicht ausgelassen werden können, folglich kommen einige Aufgaben aus früheren Prüfungen in einer ähnlichen oder sogar der gleichen Form Jahr für Jahr immer wieder dran. Der Spielraum für exotische und neue Fragen ist in der Praxis für die Prüfer extrem begrenzt. Drittens kommt hinzu, dass auch den besten Prüfungskommissionen irgendwann „der Saft ausgeht“ und es schwer ist, völlig neue Aufgaben zu erstellen. Auch deswegen sind viele Aufgaben in den Zwischenprüfungen immer wieder sehr ähnlich und wer vorher viele Aufgaben aus alten Zwischenprüfungen trainiert hat, wird sehr viele „verwandte“ Aufgaben in seiner eigenen Zwischenprüfung schnell wiederfinden.
Aus diesen drei Gründen ergibt sich die Struktur, wie sich jeder Auszubildende optimal in relativ kurzer Zeit auf die Zwischenprüfung vorbereiten kann:
Zunächst müsst Ihr für euch selber sicherstellen, dass Ihr in ausreichendem Maße mit genügend Vorbereitungsmaterial versorgt seid. Ihr benötigt in jedem Fall die letzten drei, besser sogar die letzten vier oder fünf, alten Zwischenprüfungen. Noch ältere Zwischenprüfungen sind nur bedingt zu empfehlen, da mit zunehmendem Alter die Zahl der veralteten Aufgaben, die auf einem falschen bzw. ausgelaufenen Gesetzesstand beruhen, größer wird. Die IHK-Zwischenprüfungen werden in Deutschland exklusiv nur vom U-Form Verlag verkauft. Vorab solltet Ihr euren Arbeitgeber fragen, ob dieser euch alte Zwischenprüfungen zur Verfügung stellt bzw. die Bestellkosten für alte Prüfungen vom U-Form Verlag für euch trägt. Wenn nicht, solltet Ihr die Investition selber tätigen, denn es lohnt sich in jedem Fall. Beachtet bitte, dass insbesondere der Download alter Zwischenprüfungen über das Internet eine illegale Urheberrechtsverletzung ist, die seitens des Rechteinhabers (z.B. wenn eure IP-Adresse beim Download ermittelt wird) zu sehr teuren (oftmals bis zu 1.000 Euro) Abmahnungen führen kann.
Zusätzlich zu diesen Prüfungen könnt Ihr euch ein Übungsbuch mit weiteren Aufgaben zulegen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Bücher (Näheres dazu im Punkt „Fachliteratur“ oben im Menü), ob es wirklich notwendig ist, müsst Ihr selber entscheiden. Denn mit fünf alten Zwischenprüfungen könnt ihr bereits 300 in der Vergangenheit tatsächlich gestellte Fragen bearbeiten und widmet euch damit allen Themengebieten bereits recht ausführlich. Wer die alten ZPs durcharbeitet und mit Hilfe seiner Fachliteratur erstmal falsch gelöste Aufgaben nochmal durchgeht und korrigiert, wird bereits bestens vorbereitet sein für die Prüfung.
Je nach eigenem Kenntnisstand sollte zwei bis drei Wochen vor der Prüfung mit dem Lernen begonnen werden. In der letzten Woche sollte die Vorbereitung nochmals besonders intensiv sein. Nochmals gegeben, dass Ihr fünf alte Zwischenprüfungen habt, könnt Ihr eure Vorbereitung auf folgender Basis anpacken:
Phase 1]: Beginnt zweieinhalb Wochen (18 Tage) vor dem Prüfungstermin mit der konkreten Vorbereitung auf die Prüfung. Arbeitet an den ersten drei Tagen jeweils mindestens eine Zwischenprüfung durch und widmet euch im Anschluss für nochmal ein oder zwei Stunden euren Fehlern. Schreibt nach jeder gemachten Prüfung eine Liste eurer fehlerhaften Aufgaben zusammen (z.B. in Excel oder auf einem Notizblock) und markiert kurz, warum die Aufgabe falsch war: War es nur ein Rechenfehler oder habt Ihr ein Konzept noch nicht verstanden bzw. mangelte es an Fachwissen? Geht nach jeder Prüfung die Themen eurer fehlerhaften Aufgaben durch und schaut euch genau an, was habt Ihr falsch gemacht und warum? Prüft danach: Könnt Ihr jetzt genau sagen, warum die richtige Antwort richtig ist und auch warum die anderen falsch sein müssen? Notiert euch unbedingt eure erreichte Gesamtpunktzahl in jeder Prüfung.
Phase 2]: Macht am 4.Tag keine Zwischenprüfung. Nehmt euch stattdessen eure drei alten Zwischenprüfungen und macht nochmals nur die Fragen, die ihr in den letzten drei Tagen falsch hattet, aber bereits nachgebessert hattet. Die Zahl der Fragen, die jetzt immer noch falsch sind, dürfte schon deutlich kleiner sein. Geht diese nochmals durch wie oben besprochen und schaut euch an, warum die Frage falsch war.
Phase 3]: Am 5. und 6. Tag macht Ihr die vierte und die fünfte alte Zwischenprüfung genauso wie in Phase 1] mit einer Aufarbeitung aller falschen Fragen. Vergleicht jetzt eure durchschnittliche Gesamtpunktzahl in den Prüfungen Nr.4 und Nr.5 mit euren ersten drei Prüfungen. Ihr werdet feststellen, dass Ihr im Durchschnitt bereits deutlich besser geworden seid, ein Sprung von z.B. 65% auf 75% im Schnitt wäre nicht ungewöhnlich.
Phase 4]: Die folgenden zwei Tage (sie sollten idealerweise ein Wochenende sein, damit Ihr mehr Zeit habt) erstellt Ihr jetzt eine große Liste aller Fehler, die Ihr insgesamt irgendwann mal in den fünf Prüfungen gemacht habt. Legt euch die Prüfungen hin, arbeitet alle fehlerhaften Aufgaben nochmal durch und notiert die Fragen, die Ihr wiederholt falsch gemacht habt. Diese Fragen bearbeitet Ihr mit eurer Fachliteratur nochmals am Abend und lernt nochmal, was falsch war. Genau diesen Vorgang wiederholt Ihr am nächsten Tag und Ihr geht nochmal alle eure falschen Fragen aus eurer Gesamtliste durch. Dies mag langweilig erscheinen, durch die Wiederholung der falschen Aufgaben festigt sich aber das Wissen um diese Fragen sehr gut.
Phase 5]: Ihr solltet jetzt 10 Tage von der Zwischenprüfung entfernt sein und habt in jedem Fall schon deutliche Fortschritte in den Bereichen gemacht, die Ihr anfangs weniger gut beherrscht habt. Die nächsten fünf Tage arbeitet jeden Tag nochmal eine von euren fünf Prüfungen durch (inklusive auch der Aufgaben die Ihr schon richtig hattet!). Zum Ende der Woche habt Ihr die Prüfungen durch, notiert jetzt eure Prüfungsleistung. Diese wird selbstverständlich besser sein, da Ihr alle Prüfungen nun bereits kennt, aber ein Großteil eurer Mehrleistung ist dem Lerneffekt geschuldet und wird sich auch auf eure tatsächliche Zwischenprüfung übertragen lassen.
Phase 6]: Sofern die Zwischenprüfung wie immer an einem Mittwoch stattfindet (bis 2016 stehen die Termin diesbezüglich schon fest), sollte es jetzt der Samstag vor der Prüfung sein und Ihr habt alle Zwischenprüfungen zwei Mal durchgearbeitet. Das Wochenende vor der Prüfung dient jetzt sozusagen dazu, dass Ihr eure Prüfungsvorbereitung nochmal „Freestyle“ anpacken könnt. Geht in jedem Fall nochmals alle Aufgaben durch die bis zuletzt wiederholt falsch waren, vergegenwärtig die wichtigsten Erkenntnisse und Konzepte und setzt euch im Idealfall mit ein oder zwei anderen Azubis nochmal zusammen und sprecht über die Aufgaben, d.h. fragt euch gegenseitig Wissensfragen, die keine Berechnung erfordern, mündlich ab. Allein damit, dass Ihr Sachverhalte auch nochmal mündlich selber erklärt, ist ein enormer Lerneffekt verbunden. Den Montag und den Dienstag vor der Prüfung solltet Ihr locker angehen lassen, um entspannt in die Prüfung zu gehen. Wenn Ihr wollt, macht nochmal für eine Stunde nach der Arbeit ein paar Übungsaufgaben, aber per Sonntagabend sollte eure eigentliche Prüfungsvorbereitung abgeschlossen sein.
Wenn Ihr euch strikt und ernsthaft an diesen Lernplan haltet, werdet Ihr über zwei Wochen verteilt in etwa 20 bis 30 Stunden Vorbereitungszeit in eure Prüfung stecken, was neben der Arbeit gut zu bewältigen sein sollte. Obwohl Prüfungsergebnisse individuell unterschiedlich sind, sollte bei dieser Vorbereitung die Daumenregel greifen, dass das Ergebnis eurer Zwischenprüfung um nicht mehr als 10 bis 15% nach unten abweichen wird gegenüber euren durchschnittlichen Ergebnissen in den alten Zwischenprüfungen. Wenn Ihr zuletzt also etwa 90% aller Fragen richtig hattet, solltet Ihr in der realen Prüfung in jedem Fall problemlos 75% bis 80% aller Leistungspunkte erreichen.
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