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Nach der Bankausbildung: Karriere ohne Fortbildungen
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Karriereweg 1: Die Bankausbildung reicht aus
Wer am Tag nach der Abschlussprüfung einen enormen Befreiungsverschlag verspürt und schon die Hoffnung spürt, nie wieder in einem Klassenzimmer oder einem Seminarraum sitzen zu müssen, kann sich oft mit der Idee gut anfreunden, dass nach mehreren Jahren Schule und der Bankausbildung nun erstmal Schluss sein sollte. Ganz ohne weitere Fortbildung verbleiben die fertigen Bankazubis dann sehr oft auf der Position, auf der sie zuletzt in der Ausbildung gearbeitet haben oder werden auf eine gleichwertige Position in einer anderen Filiale oder Abteilung versetzt. Oftmals sind die Karrierepfade danach sehr konstant, d.h. die Stelle wird langfristig für mehrere Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte ausgeübt. Oftmals kommen ausgelernte Bankkaufleute jedoch nicht ganz darum herum, zumindest das ein oder andere Seminar mitzunehmen. Viele Banken bieten eigene Kundenberaterlehrgänge im Haus an oder die Sparkassen z.B. den Sparkassenfachwirt, bei dem es nicht um einen „echten“ Fachwirtabschluss handelt, sondern ebenfalls um einen Kundenberaterlehrgang. Auf Basis des Kundenberaterlehrgangs übernehmen Bankangestellte dann nach einiger Zeit oder direkt nach der Ausbildung eine Tätigkeit als Kundenberater oder wechseln irgendwann in das Backoffice der Bank, um Filialprozesse zu begleiten.
Langfristig betrachtet ist der Karrierepfad sehr operativ geprägt. Auch mit steigendem Alter und wachsender Berufserfahrung werden überwiegend hochgradig operative Tätigkeiten abgewickelt und Bankangestellte auf diesem Weg festigen eher ihre Erfahrung in ihrer beruflichen Rolle anstatt sich nach oben oder in neue Funktionen weiterzuentwickeln. Für Leute, die Abwechslung suchen, ist dies daher nicht der optimale Pfad, umgekehrt ist genau dieser Weg sehr verführerisch für jene, die etwas mehr vom Leben haben wollen und sich vom ständigen Aus- und Fortbildungsstress befreien wollen.
Zudem haben Bankkaufleute auf diesem beruflichen Weg die Freiheit und Flexibilität, es sich doch noch anders zu überlegen. Viele Bankkaufleute arbeiten sich erst einmal zwei bis drei Jahre in ihren Beruf ein und überlegen es sich dann doch noch anders und melden sich erst später z.B. für einen Bankfachwirt an. Bis Mitte oder Ende Zwanzig ergeben sich dann später auch oftmals noch genügend Aufstiegschancen. Lediglich wer nach der Ausbildung bereits zehn oder fünfzehn Jahre als Kassierer oder Serviceberater gearbeitet hat, für den ist meistens der „Zug abgefahren“, da die betroffenen Personen sich so spät im Leben oftmals einer „gläsernen Decke“ ausgesetzt sehen, d.h. trotz weiterer Fortbildungen wird ein berufliches Vorankommen irgendwann zunehmend schwerer.
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