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Private Hochschule oder öffentlich studieren? - Studieren in Deutschland
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Privat oder öffentlich studieren
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Die Aufstellung der Top-Hochschulen oben bringt bereits mit sich, dass die Hochschulentscheidung auch die Frage umfasst, ob man an einer privaten Hochschule oder an einer öffentlichen Hochschule studieren sollte. Zunächst ist das Studium an einer privaten Hochschule vor allem eine Frage des Geldbeutels. Die privaten Spitzenhochschulen in Deutschland sind allesamt etwa gleichermaßen teuer und liegen bei etwa 6.000 Euro im Semester, so dass ein sechs- bis siebensemestriges Bachelor-Studium schnell zwischen 36.000 und 42.000 Euro ausmacht. Da die privaten Hochschulen allerdings auch wissen, da kein Mensch Anfang 20 aus eigener Kraft so viel Geld in jungen Jahren erwirtschaftet haben kann und auch nicht jeder das Glück hat, das die Eltern kurzerhand den Scheck unterschreiben, gibt es zahlreiche Finanzierungsmodelle, wie sich ein Studium an einer privaten Hochschule auch ohne eigene Ersparnisse realisieren lässt.
In zweiter Instanz schließlich ist die Frage „Öffentliche vs. Private Hochschule“ eine Frage der persönlichen Präferenz und welchen Servicegrad man im Studium genießen möchte. Studienbewerber sollten sich in jedem Fall von der schwachsinnigen Idee lösen, dass eine private Hochschule nur deswegen besser ist, weil sie privat ist. Genauso wenig haben Studenten einer privaten Hochschule automatisch bessere Jobchancen, nur weil sie privat studiert haben. Beide Rechnungen gehen nicht auf und beruhen auf verkehrten Vorstellungen, verzerrter Berichterstattung in den Medien und Vorurteilen. Beispielsweise ist die FOM Hochschule, an der vor allem viele Berufstätige studieren, auch eine private Hochschule, aber wenngleich die FOM auch gute Arbeit liefern mag, zeigt ein bereits eine Abfrage in beruflichen Netzwerken wie XING oder LinkedIn, dass sich Absolventen der öffentlichen Goethe Uni in Frankfurt oder der Uni Mannheim wohl kaum verstecken müssen, eher das Gegenteil ist der Fall, wenn man die verhältnismäßig hohe Quote an Studenten betrachtet, die nach dem Studium bei Top-Unternehmen landen.
Noch wichtiger ist mit Sicherheit der Punkt, dass sich die Ausbildung inhaltlich an einer privaten Hochschule nur sehr wenig von der an einer öffentlichen Hochschule unterscheidet. Insbesondere gibt es kein grandioses und besonderes „Geheimwissen“ das Privatstudenten lernen und das sie später besonders erfolgreich macht gegenüber allen anderen. Im Gegenteil, an einer öffentlichen Hochschule werden dieselben Sachverhalte gelehrt und man kann dort alles lernen, was man auch an einer privaten Hochschule lernen würde.
Was eine private Hochschule dagegen anders macht, ist der gebotene Service gegenüber den Studenten. Studiert wird in kleinen Gruppen, meist maximal zwischen 30 und 60 Personen. Die Vorlesungen finden in einer Atmosphäre statt, die weniger an einen großen Hörsaal sondern mehr an die Schule erinnert. Vielfach gibt es in den Vorlesungen einen permanenten Dialog mit den Professoren, Fragen können jederzeit gestellt werden und die Professoren sind auch zwischen und nach den Vorlesungsstunden gut erreichbar während es an manchen öffentlichen Hochschulen eine Zumutung sein kann, einen Termin bei einem Professor zu erhalten. Weiterhin ist die Ausstattung auf dem Campus meist sehr gut. Dies umfasst eine gut sortierte Bibliothek, eigene Arbeits- und Computerräume sowie modernste Hörsäle. Alles in allem ist die Atmosphäre zum Studieren im Regelfall deutlich angenehmer als an einer öffentliche Hochschule und die gute Strukturierung des Studiums erlaubt es Studenten, sich voll und ganz auf ihr Studium zu konzentrieren anstatt sich permanent mit administrativen Problemen herumzuschlagen zu müssen. So charmant all diese Punkte klingen mögen, muss aber klar gesagt werden, dass ein hübscherer Hörsaal nicht mit einer besseren Lehre und Ausbildung auf dem Campus gleichzusetzen ist, deswegen sind gerade kleinere und unbekanntere private Hochschulen kritisch zu prüfen. Im Fall der vier großen Privathochschulen in Deutschland (EBS, FS, HHL, WHU) gibt es jedoch keine Zweifel, an der Lehre, da Personal regelmäßig ihre Zufriedenheit mit den dort ausgebildeten Studenten bestätigen und diese Hochschulen aufgrund ihrer Reputation und ihres Budgets in der Lage sind, z.T. sehr hochkarätige Professoren anzuwerben.
Der wichtigste Pluspunkt ist oftmals jedoch das gut ausgebaute Alumni-Netzwerk der Hochschulen. Insbesondere die WHU und die European Business School sind für ihre starken Alumni-Netzwerke bekannt, die neuen Studenten mit Rat und Tat zur Verfügung stehen und ihnen dabei im Rahmen der Karriereplanung und der persönlichen Entwicklung zur Seite stehen. Zudem bieten insbesondere die privaten Hochschulen mit einem eigenen Career Center und Zusatzveranstaltungen ihren Studenten sehr viel Unterstützung, wenn es um die Jobsuche geht. Damit lässt sich festhalten, dass zwar Studenten öffentlicher und privater Hochschulen grundsätzlich überall die gleichen Bewerbungschancen haben, den Studenten privater Hochschulen stehen jedoch mehr Ressourcen und Erfahrungswerte zur Verfügung, die diese für ihre Karriereplanung benutzen können. Wer also als Student einer privaten Hochschule sich nicht blind darauf verlässt, dass er wie von Zauberhand ohne Mühe schon einen Job bekommen wird (denn das wird nicht passieren), sondern die ihm gebotenen Ressourcen eigenverantwortlich aktiv und intensiv nutzt, hat oftmals beste Chancen, in attraktiven Praktika oder Einstiegsprogrammen nach dem Studium zu starten.
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