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Was macht einen guten Master in Finance aus?
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Was macht einen guten Master in Finance aus
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Ein gutes Master in Finance Programm zu identifizieren kann durchaus anstrengend sein, da sich die Programme und Hochschulen sehr unterscheiden. Glücklicherweise gibt es diese Seite, die euch aus seriöser Quelle weiter unten schon mal die 20 bis 30 wichtigsten besten Programme ausweist. Wer der unten genannten Aufstellung aber nicht so ganz vertrauen mag oder mehr auf eigene Recherche loslegen will, für den skizzieren wir nachfolgend die wichtigsten Punkte, auf die ihr unbedingt achten müsst. Dabei sprechen wir ab diesem Punkt ausdrücklich nur noch von Master in Finance Programmen die keinen exklusiven Research-Fokus haben sondern sich nur oder zu einem großen Teil an Studenten widmen, die anschließend in der freien Wirtschaft tätig werden wollen.
1] Internationalität: Die kulturelle Diversity innerhalb der Studentenschaft ist eines der besten Merkmale überhaupt, um gute Programme zu identifizieren, denn auf diesen Faktor können Hochschulen nur schwer einen künstlichen Einfluss nehmen. Sehr gute Programme an sehr guten Hochschulen verzeichnen einen Anteil von 30% bis 80% ausländischer Studenten, da sie aufgrund der Qualität ihres Programms Leute aus der ganzen Welt anziehen. Eine angebliche „Elite-Uni“ die es lediglich schafft, ihre eigenen Landsleute um die Ecke anzuwerben, sollte dagegen etwas skeptischer betrachtet werden. Dabei gilt zu differenzieren, dass von britischen und amerikanischen Unis grundsätzlich ein höheres Level an Internationalität erwartet werden sollte als von deutschen Hochschulen, die naturgemäß weniger internationaler Publikum anziehen, hier muss man aufpassen, fair zu bleiben und nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
2] Networking: Eine gute Hochschule ist sich der Bedeutung aktiven Networkings bewusst. Veranstaltet das Programme Office von Zeit zu Zeit Networking-Events? Gibt es Vorträge von Banken und Asset Managern aus der Praxis mit anschließendem Get-Together? Wie eng stehen die Alumni untereinander und zu den Studenten in Kontakt? All dies sind wichtige Fragen, die beantwortet werden sollten. In einem Forschungsprogramm spielt dies weniger eine Rolle, aber wer einen Job in der Wirtschaft haben will, der sollte wissen, dass „People’s Business“ bereits in der Uni anfängt. Wenn die Uni diese fundamentale Erkenntnis selbst noch nicht gewonnen hat, ist es möglicherweise der falsche Platz um ein Studium zu beginnen.
3] Breite Auswahl verschiedener Themen: Ein guter Master in Finance sollte alle drei großen Themengebiete der Finance, Corporate Finance, Quantitative Finance sowie Investments gleichermaßen gut abdecken und zu jedem der Bereiche eine breite Auswahl verschiedenster Kurse bieten. Zusätzlich sollten praktische und sinnvolle Ergänzungsmodule geboten werden wie z.B. Zeitreihenanalyse oder Praxismodule zur Programmierung finanzmathematischer Software. Wenn einige Themenbereiche ganz fehlen oder es beispielsweise nur einen einzigen Grundlagenkurs in „Investments“ ohne weitere Spezialisierungskurse im Bereich Asset Management gibt, sollte kritisch geprüft werden, ob das Programm gewissen Qualitätsstandards standhält und vor allem ob es für eure berufliche Zielsetzung geeignet ist.
4] Angebot eines spezialisierten Themenkatalogs: Nicht nur Quantität, sondern auch Qualität zählt im Kurskatalog. Wer einen Master macht, möchte nicht auf Grundlagenkurse beschränkt sein, die Basics wie das CAPM-Modell zum zehnmillionsten Mal wiederholen. Gute Business Schools und Universitäten bieten sehr attraktive Vertiefungsmöglichkeiten z.B. in den Bereichen Privat Equity & Venture Capital oder Asset Management an und bieten in manchen Kursen Spezialisten-Know-How wie z.B. die intensive praktische und theoretische Behandlung von Real-Optionen im Bereich der Corporate Finance. Wenn dem Kurskatalog offenkundig tiefergehendes Spezialistenwissen völlig fehlt, ist das ein Warnzeichen, dass hier versucht wird, allgemeines Grundlagenwissen aus dem Bachelor-Programm nochmal neu aufzuwärmen und für teuer Geld an den Mann bzw. die Frau zu bringen. In solchen Fällen gilt stets: Finger weg.
5] Rankings: Rankings geben oft einen guten ersten Überblick, sind aber ansonsten Schall und Rauch. Verwendet ein Ranking nur als eine erste Indikation, ob ihr die Hochschule in den engeren Bereich aufnehmt oder nicht. Selbstverständlich wird etwas Wahres daran sein, dass eine Top 5 Hochschule im Ranking wohl besser sein wird als eine Hochschule auf Platz 120. Aber der Unterschied zwischen Platz 3 und 4 oder Platz 7 und 10 ist unbedeutend und im Zweifel ohnehin willkürlich gezogen. Ein prima Beispiel für die Unzulänglichkeit von Rankings ist das Financial Times Master in Finance Ranking: In diesem Ranking taucht die London School of Economics gar nicht erst auf, was aufgrund des technischen Aufbaus des Rankings vielleicht Sinn ergeben mag, in der Praxis aber Unsinn ist, da mit der LSE eine der besten Hochschulen der Welt im Ranking fehlt. Das Thema Rankings beleuchten wir auch näher in unserem Artikel „Auswahl der Hochschule“.
6] Akkreditierungen: Akkreditierungen sind ein weiterer positiver Indikator. Eine gute Hochschule sollte möglich eine der internationalen Top-Akkreditierungen EQUIS, AMBA oder AACSB besitzen wobei anzumerken ist, dass AMBA eine studiengangsspezifische Akkreditierung nur für MBA-Studiengänge ist. Dennoch trifft es eine positive Aussage über eine Business School, wenn diese Akkreditierung vorliegt. Wichtig ist aber, dass das Fehlen von Rankings nicht zwingend impliziert, dass das Programm schlecht ist, denn es handelt sich ausdrücklich um Business School Rankings und eine Reihe von akademisch orientierten Institutionen, erneut ist die LSE ein gutes Beispiel, hat gar keine dieser Akkreditierungen, da es sich schlichtweg nicht um eine Business School handelt was aber nichts an der Qualität des Programms ändert. Akkreditierungen werden detailliert von uns im Artikel „Auswahl der Hochschule“ beleuchtet, weshalb wir hier nicht näher darauf eingehen.
7] Programmsprache Englisch: Ein recht eingängiger Punkt. Das Themengebiet der Finance ist in der englischsprachigen Welt zuhause. Auch wenn ihr in Deutschland studiert, Unterrichtssprache sollte in jedem Fall Englisch sein, und zwar nicht nur auf dem Papier sondern auch im Hörsaal.
8] Reputation in der Praxis: Hier gilt als erste Grundregel: „Never ask your recruiter“. Wenn ihr einen Personaler fragt, macht dieser immer eine offizielle Aussage um sich nicht die Finger zu verbrennen und lässt euch wissen, dass ihr mit jedem Programm von jeder Uni Chancen habt. Das mag im Grundsatz richtig sein, bringt euch aber nicht weiter. Wenn ihr prüfen wollt, wie die Reputation in der Praxis ist, gibt es nur einen Weg: Fragt die Leute im Umfeld eures beruflichen Zielgebietes, die den Job machen, den ihr machen wollt. Diese Leute kennen den Bildungsmarkt und die verschiedenen Unis und wissen genau, welcher Abschluss von welcher Uni wie viel wert ist. Heißer Tipp: Wenn ihr ganz sicher sein wollt, dass die Antworten objektiv sind und fragt nicht nur Alumni der jeweiligen Hochschule sondern vor allem Leute, die das jeweilige Programm NICHT gemacht hat, denn diese verspüren nicht den Drang ihre eigene Programmwahl mit lauter Übertreibungen zu verteidigen. Ein typisches Beispiel: Fast jeder wird positiv über den MSc Finance an der London School of Economics berichten, da das Programm sehr gut ist. Hier werden sich auch jene positiv äußern, die nicht an der LSE waren. Wenn dagegen die Aussagen von Außenstehenden und Alumni systematisch und massiv voneinander abweichen, ist Vorsicht geboten.
Übrigens: Bezüglich des Themas Hochschulauswahl verweisen wir auf unseren Artikel „Auswahl der Hochschule“, der das gesamte Thema der Auswahl der richtigen Hochschule nochmal global beleuchtet. Einige Themenpunkte zwischen den Artikeln überschneiden sich zwar, dennoch bietet sich der Artikel zur ergänzenden Lektüre an.
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