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   Kosten eines Auslandsstudiums

Die Kosten eines Auslandsstudiums hängen – unbeachtet der Länge des Aufenthalts - primär von fünf verschiedenen Einflussfaktoren ab:

1] Dem Programm: Bachelor, Master oder Auslandssemester?
2] Findet das Programm in Asien, Europa ex UK, in Großbritannien, den USA oder sonstigen Land statt?
3] Richet sich das Programm an Professionals (z.B. ein MBA) oder an Nachwuchswissenschaftlicher (z.B. ein MPHil Master?)
4] Wie angesehen und renommiert ist die Zielhochschule?
5] Befindet sich der Campus in einer Großstadt oder auf dem Land?

Diese fünf Faktoren beeinflussen die Kosten eines Studienvorhabens wie folgt:

Zu 1 – dem Programm: Hier gilt als ungefähre Daumenregel dass innerhalb der vergleichbaren Studiengänge an derselben Fakultät der Master normalerweise teurer ist als der Bachelor. Bezüglich eines Auslandssemester kann keine allgemeine Aussage getroffen werden. Haben zwei Hochschulen miteinander ein Kooperationsabgekommen, wir den jeweiligen Studenten das Auslandssemester oftmals recht preiswert angeboten, während es als Free-Mover etwas teurer werden kann.

Zu 2 – das Zielland: Als Daumenregel kann gesagt werden, dass die USA und Großbritannien die teuersten Ecken sind während Kontinaleuropa und Asien etwas preiswerter sind. Je höher entwickelt das Land, desto höher meistens die Studiengebühren. Die USA und Großbritannien nehmen zudem eine Sonderrolle weltweit ein, da beide Länder einen hochgradig industrialisierten und professionalisierten Bildungssektor haben dessen Anzugskraft gegenüber internationalen Studenten durchaus ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor für diese Länder ist.

Zu 3 – der Ausrichtung des Programms: Hier kann man eine recht einfache Daumenregel aufstellen: Akademischer Nachwuchs ist etwas, das eine Top-Universität ständig braucht, Lehre und Ausbildung für Professionals dagegen ist ein Produkt, dass die Uni verkauft. Entsprechend gestalten sich die Tuition Fees. MBA-Programme sowie Master-Abschlüsse mit praktischem Fokus sind die mit Abstand teuersten Programme. Reine Research-Programme wie z.B. MPhil Abschlüsse dagegen sind um ein vielfaches billiger. Einige Programme, die in der Mitte der beiden Pole liegen (z.B. die LSE mit ihrem Master in Finance, der sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft eine hohe Reputation genießt) liegen preislich wie zu erwarten meist in der Mitte.

Zu 4 – Die Reputation der Hochschule: Dieser Punkt ist kaum erklärungsbedürftig: Je berühmter und angesehener die Hochschule ist, desto teurer. Dass man für einen Harvard MBA mehr bezahlt als für das MBA Programm der Fachhochschule Hintertupfingen wird niemanden überraschen.

Zu 5 – Standort des Campus: Ebenfalls selbsterklärend, das Leben in der Stadt ist üblicherweise weitaus teurer als auf dem Land, denn hier werden vor allem die hohen Mieten zum Spielverderber.

Die nachfolgende Tabelle zeigt einige Beispiele, was verschiedene Studienprogramme per Stand Herbst 2012 kosteten:


Um einen ersten Eindruck zu bekommen, welche Kosten ein Auslandsstudium voraussichtlich mitbringt, gehen wir ein paar einfache Beispiele durch, die einen recht guten Eindruck vermitteln. Hier denken wir uns vier fiktive Studenten aus, deren Fälle jedoch an reale Auslandsstudien angelehnt sind:

Fallbeispiel 1: Martins Masterstudium in Estland

Situation: Martin ist ein Student, der sich dem Ende seines Bachelor-Studiums nähert. Er interessiert sich für Osteuropa und würde gerne einen zweijährigen Master Economics and Management of Public Sector an der Tallinn University in Estland absolvieren.

Erwartete Kosten:

Das Studium an der Tallinn-University im Master kostet Martin 1.020 Euro pro Semester und geht über zwei Jahre bzw. 22 Monate. Das Leben in Estland ist verhältnismäßig günstig, Martin kann erwarten, für 250 Euro im Monat eine sehr gute Unterkunft nahe der Universität zu finden. Strom und Heizung sind in den Nebenkosten bereits enthalten. Für eine Monatskarte des öffentlichen Nahverkehrs rechnet er mit 30 Euro im Monat, für seine weiteren Lebenshaltungskosten (Nahrung, Kleidung, Ausgehen, sonstige Alltagskosten) rechnet er mit etwa 250 Euro im Monat. Da Martin in den Semesterferien immer wieder nach Hause kommt und auf seine deutsche Krankenversicherung angewiesen ist sowie auch eine Auslandskrankenversicherung braucht, geht er von 180€ Beitrag pro Monat für beide Versicherungen aus, da er in Deutschland nicht mehr Student versichert werden kann, da er für zwei Jahre in Tallinn immatrikuliert sein wird. Die An- und Abreise kostet jeweils 400€ inklusive aller Nebenkosten. Weiterhin erwartet er, dass er etwa 300€ über die kommenden beiden Jahre für Fachbücher benötigen wird und rechnet weitere 300€ für kleinere Einrichtungsgegenstände in seiner Wohnung ein.

Martins Kostenplan für die kommenden zwei Jahre beträgt damit geschätzt:

Posten Kostenpunkt
Studiengebühren 4.080€
Miete 5.500€ (22 Monate)
Kleinere Einrichtungsgegenstände 300€
Öffentlicher Nahverkehr 660€ (22 Monate)
Lebenshaltungskosten 5.500€ (22 Monate)
Krankenversicherung 3.960€ (22 Monate)
An- und Abreise 400€
Fachbücher 300€
Total 20.700€

Fallbeispiel 2: Lennarts Auslandssemester in Mexiko

Situation: Lennart möchte im Rahmen des Austauschprogramms seiner Hochschule für ein Semester (vier Monate) in Mexiko studieren.

Erwartete Kosten:

Seine Hochschule hat ein Partnerabkommen, so dass Lennart keine Studiengebühren in Mexiko zahlen muss. Er ist als Student weiterhin in Deutschland immatrikuliert und bleibt damit zu den Konditionen der studentischen Krankenversicherung (knapp 70€ im Monat) versichert. Zusätzlich nimmt er für vier Monate eine Auslandskrankenversicherung für 90€ im Monat in Anspruch. Vor Ort wohnt er in einem Studentenwohnheim für umgerechnet 150€ im Monat und er plant weitere 250€ im Monat zum Leben ein. Aufgrund der Nähe zum Campus nimmt er öffentliche Verkehrsmittel nur gelegentlich nach Bedarf in Anspruch. Die An- und Abreise werden zusammen etwa 1.700€ kosten, zudem muss er 200€ für die Ausstellung des Visums bezahlen und braucht einen TOEFL Test, der ihn 250 Dollar (grob umgerechnet 200€) kostet. Für Fachbücher und kleinere Einrichtungsgegenstände rechnet er mit jeweils 200€

Lennarts Kostenplan für das Auslandssemester beträgt damit geschätzt:

Posten Kostenpunkt
Studiengebühren 0€
Miete 600€ (4 Monate)
Kleinere Einrichtungsgegenstände 200€
Öffentlicher Nahverkehr 0€ (eingerechnet in den Lebenshaltungskosten)
Lebenshaltungskosten 1.000€ (4 Monate)
Krankenversicherung 640€ (4 Monate)
An- und Abreise 1.700€
Fachbücher 200€
TOEFL Test 200€
Total 4.540€

Fallbeispiel 3: Sebastians Master in London

Sebastian hat gerade seinen Bachelor abgeschlossen und hat eine Zusage für einen Master in Finance an der renommierten London School of Economics erhalten.

Erwartete Kosten:

Der einjährige Master geht über 10 Monate und wird etwa 27.550 Pfund kosten. Sebastian wird in einer Student Hall, einem Studentenwohnheim, nahe der LSE wohnen und zahlt für ein Einzelzimmer 780 Pfund pro Monat im Zentrum von London. Er muss zusätzlich eine Mietkaution von den Betrag von einer Monatsmiete hinterlegen und braucht für den öffentlichen Nahverkehr eine Monatskarte der Tube, die er als Student vergünstigt für 79 Pfund im Monat bekommt. Für den Unterhalt rechnet er 500 Pfund pro Monat ein. Als deutscher Staatsbürger ist Sebastian über den NHS in Großbritannien mitversichert, da dieser aber nicht alles abdeckt, nimmt Sebastian eine Auslandskrankenversicherung in Deutschland mit Anspruch und zahlt insgesamt etwa 180€ im Monat. Da London nahe gelegen ist, kosten ihn die An- und Abreise jeweils nur 200€. Hinzukommen für ihn Kosten über etwa 500 Dollar für den TOEFL und den GMAT Test, der für den Master notwendig waren sowie 100 Pfund Bewerbungsgebühr, die die LSE für die Bearbeitung seiner Bewerbung berechnet hat. Es kommen hinzu 300 Pfund für kleinere Haushaltsgegenstände beim Einzug sowie 400 Pfund für Fachbücher. Derzeit notiert der Wechselkurs EUR/GBP bei 0.80 und der EUR/USD bei 1.30.

Sebastians Kostenplan für den Master in London betragen damit geschätzt:

Posten Kostenpunkt
Studiengebühren 34.440€
Miete 9.750€ (10 Monate)
Mietkaution 975€ (Wird nach Auszug wieder erstattet)
Kleinere Einrichtungsgegenstände 375€
Öffentlicher Nahverkehr 988€ (10 Monate)
Lebenshaltungskosten 6.250€ (10 Monate)
Krankenversicherung 1.800€ (10 Monate)
An- und Abreise 400€
Fachbücher 500€
TOEFL und GMAT Test 385€
Bewerbungsgebühren 125€
Total 55.988€

   Finanzierung eines Auslandsstudiums

Die drei Beispiele zeigen, dass die Kosten eines Auslandsvorhabens extrem variieren können. Manches lässt sich gut mit Erspartem oder Unterstützung der Eltern finanzieren, andere Vorhaben wie z.B. das LSE Master in Finance Beispiel erfordern schon eine etwas besser organisierte Finanzierungsstruktur um die Kosten zu stemmen. Und damit ist das Ende noch nicht erreicht, wer beispielsweise einen Harvard oder Wharton MBA über zwei Jahre absolvieren will, landet schnell bei umgerechnet 80.000€ allein für die Studiengebühren. Zusammen mit den Lebenshaltungskosten für zwei Jahre stehen dann schnell Kosten im Bereich von 130.000 bis 150.000€ für das Studium im Raum. Aber auch angesichts hoher Kosten sollte kein Interessent die Flinte ins Korn schmeißen, denn es gibt viele Finanzierungsmöglichkeiten.

Grundsätzlich sollte jeder stets erst einmal versuchen, eine Zulassung an seiner Wunschhochschule zu erhalten, um die Finanzierung kann man sich im Anschluss Gedanken machen. Wer zudem die Zusage einer international renommierten Top-Hochschule erhalten hat, sollte sich keinesfalls schämen auch im eigenen Familienkreis nach Darlehen zu fragen und jeden Stein in Bewegung zu setzen – immerhin geht es darum, eine der größten Chancen im Leben wahrzunehmen. Wenn in der eigenen Familie keine Mittel zur Verfügung stehen, gibt es aber noch eine ganze Reihe von anderen Finanzierungsoptionen.

Die folgenden Finanzierungsinstrumente für ein Studium muss jeder Student kennen:

1] Auslands-Bafög
2] Erasmus-Programm
3] Bildungskredit des BVA
4] Stipendien (Insbesondere Rhodes, Haniel, McCloy, ERP, DAAD und Fulbright)
5] Bildungsfonds
6] Darlehen von Kooperationspartnern der Hochschule


Auslands-Bafög:

Analog dem normalen Bafög ist Auslands-Bafög eine Förderung durch die öffentliche Hand in Deutschland. Grundsätzlich gelten vergleichbare Förderkriterien wie beim normalen Bafög, jedoch sind die Kriterien etwas weiter gefasst. Das bedeutet, auch wer in Deutschland nicht Bafög-berechtigt ist, ist unter Umständen sehr wohl Auslands-Bafög berechtigt. Die Förderhöhen des Auslands-Bafögs unterscheiden sich je nach dem Zielland und beinhalten auch zusätzliche Zuschüsse zu den Studiengebühren vor Ort. Die Antragsstellung erfolgt anders als beim inländischen Bafög NICHT am Bafög-Amt am Hochschulstandort sondern stattdessen bei bestimmten Bafög-Ämtern die in Deutschland jeweils für die verschiedenen Länder zuständig sind. Eine komplette Liste ist hierzu abrufbar: http://www.auslandsbafoeg.de/auslandsbafoeg/antragstellung.htm

Erasmus-Programm

Das Erasmus-Programm ist eines der mit Abstand beliebtesten Programme für Austauschsemester im Ausland. Zwar lässt sich mit Erasmus nicht grenzenlos die ganze Welt bereisen, jedoch zahlen Erasmus-Studenten keine Studiengebühren an der ausländischen Hochschule und bekommen zudem eine Monatspauschale von mindestens 150€, der jedoch auch höher ausfallen kann. Je nachdem wie hoch die Lebenshaltungskosten im Ausland für ein einzelnes Semester sind, kann somit mit dem Erasmus-Programm bereits einiges an Kosten abgedeckt werden.

Bildungskredit des BVA

Da die Kreditanstalt für Wiederaufbau für Auslandsstudien keinen Studienkredit zahlt, es sei denn, der Student bleibt in Deutschland weiterhin eingeschrieben, gibt es den Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes, der auch für ausländische Programme, egal ob Auslandssemester, Bachelor oder Master, ausgezahlt werden kann. Der Bildungskredit des BVA wird ausführlich in unserer Rubrik „Studienfinanzierung“ erklärt.

Stipendien

Für jeden, der im Ausland studieren will, ist unsere Rubrik „Stipendien“ eine Pflichtlektüre. Es gibt mehrere nationale und internationale Flaggschiffprogramme unter den Stipendien, die auch die Finanzierung großer und teurer Studienvorhaben in realistische Reichweite bringen. Alles voran muss jeder Student in erster Linie die Stipendienprogramme des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) kennen. Zusätzlich sollten die Stipendienprogramme der Haniel-Stiftung, das ERP- und das McCloy-Programm sowie die ausländischen Fulbright- und Rhodes-Stipendien bekannt sein. Nicht jedes Stipendium passt zu jeder Situation, jedoch haben diese Stipendien schon manches teure Studium realisiert. Alle Stipendien werden sehr ausführlich in der Rubrik „Stipendien“ auf dieser Webseite erklärt.

Bildungsfonds

Bildungsfonds sind eine Alternative zu Krediten und Stipendien und oftmals der letzte Rettungsanker, wenn gar nichts mehr geht. Bei einem Bildungsfonds bekommen Studenten durch einen speziellen Investmentfonds ihr Studium inklusive allen Nebenkosten komplett oder bis zu einer bestimmten (meist aber sehr hohen) Obergrenze bezahlt. Im Rückzug verpflichtet sich die Studenten später einen Teil ihres Gehalts an den Fonds zu bezahlen. Der Vorteil liegt hier darin, dass es keine Rückzahlungsgefahr gibt, wer keinen Job findet, hat keine Rückzahlungsverpflichtung, das Risiko trägt der Fonds. Umgekehrt werden diese Finanzierungsmittel sehr teuer, wenn man als Absolvent später außerordentlich gut verdient. Bildungsfonds werden in unserer Rubrik „Studienfinanzierung“ ausführlich erläutert.

Darlehen von Kooperationspartnern der Hochschule

Insbesondere renommierte Business Schools kennen das Problem, dass sich viele Studenten aus der ganzen Welt aus eigener Tasche ihre zum Teil sehr teuren Programme nicht leisten können. Die meisten internationalen Business Schools (seltener Universitäten mit eher allgemeiner bzw. wissenschaftlicher Ausrichtung) unterhalten daher Kooperationsabkommen mit verschiedenen größeren Banken, die ihren Studenten Darlehen zur Verfügung stellen können. Entsprechende Angebote werden entweder auf der Webseite der Hochschule ausführlich beschrieben oder das jeweilige Programme- oder Admissions-Office erteilt hierzu Auskünfte.

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