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Karrierepfade im Bereich Banking- & Finance: Die Buy-Side
Finanzbereiche im Überblick Banken: Die Sell-Side Börsen & Sonderinstitutionen

   Die Buy Side – Die Welt der Vermögensverwalter und Investoren

Auf der sogenannten Buy Side finden sich spiegelbildlich zur Sell Side die Käufer von Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen. Die Buy Side umfasst alle Asset Manager, d.h. Finanzinstitutionen, deren Aufgabe die Vermögensverwaltung ist sowie Hedge Funds sowie Private Equity Funds die streng genommen auch Asset Manager sind. Aufgrund ihrer speziellen Investmentstrategie betrachten wir jedoch Hedge Funds und Private Equity Funds separat. Viele Buy Side Tätigkeiten sind je nach angewendeter Investmentstrategie mehr oder weniger stark spezialisiert und während es viele große Häuser wie z.B. Allianz Global Investors oder Blackrock gibt, die genauso wie große Banken standardisierte Rekrutierungsprogramme haben um neuen Nachwuchs von Hochschulen zu gewinnen, gibt es auf der Buy Side eine Vielzahl kleiner, unabhängiger Teams, die sehr spezialisierte Investmentstrategien anbieten und die neue Mitarbeiter vor allem über persönliche Kontakte und Empfehlungen gewinnen und daher für außenstehende Bewerber oft nur schwer zugänglich sind.

Asset Manager

Asset Manager nehmen in die Verwaltung von Kundenvermögen über diskretionäre Mandate über Investmentfonds wahr. Im Rahmen von diskretionären Mandaten übergeben sehr wohlhabende Privatpersonen oder Institutionen das aktive Management des eigenen Vermögens einem professionellen Vermögensverwalter, der die alle Anlageentscheidungen im besten Interesse seines Kunden trifft. Darüber hinaus gehören klassische Fondsanbieter zu den Asset Managern, die Investmentfonds aufsetzen und verwalten. Diese Anlageinstrumente, die in vor allem in klassische Investments wie Aktien und Bonds investieren, werden dann von den Asset Managern selbst sowie von Banken an Privatkunden und institutionelle Anleger verkauft. Bekannte Asset Managers sind beispielsweise die Deka, der Investmentfondsanbieter der Sparkassengruppe, die Allianz Global Investors (Tochter des Allianz Versicherungskonzerns) oder auch Fondsanbieter wie Franklin Templeton, Schroders und Fidelity.

Neben den Anbietern von Vermögensverwaltungen und Investmentfonds gehören auch die Anbieter geschlossener Fonds zu den Asset Managern. Diese bieten über ihre Anlagemodelle Beteiligungen an Unternehmen, Schiffsfinanzierungen, Filmprodukten und dergleichen an, die deutlich längere Laufzeiten und höhere Risiken haben und sich daher nur für Privatpersonen und Investoren eignen, die mindestens einen fünfstelligen Betrag investieren können.

Die wichtigsten Berufsgruppen im Asset Management sind die Mitarbeiter im Research, die mit der Markt- und Unternehmensanalyse beschäftigt sind, die Portfoliomanager, die die Anlageentscheidungen auf Basis der Empfehlungen des Research treffen sowie die Händler, die die Aufträge der Portfoliomanager am Markt ausführen. Für alle Positionen im Asset Management, ausgenommen einigen Back-Office Funktionen, wird üblicherweise ein Hochschulstudium vorausgesetzt. Der CFA (Chartered Financial Analyst) ist meist nicht zwingend erforderlich, wird aber vielfach gern gesehen.

Hedge Funds

Hedge Funds sind zumeist kleinere Unternehmen, die auf hochgradig spezialisierte Anlagestrategien setzen. Anders als ein normaler Asset Manager, der das Geld seiner Kunden langfristig in klassische Investments investiert und dabei sehr strengen Auflagen unterliegt, haben Hedge Funds sehr viel Handlungsfreiheit, da sie überwiegend unreguliert sind und konzentrieren sich meistens auf nur ein oder zwei hochgradig spezialisierte Handelsstrategien. Viele Hedge Funds konzentrieren sich vor allem darauf, Marktungleichgewichte oder besondere Situationen ausnutzen, um für ihre Anleger Erträge zu erwirtschaften. Es gibt nur recht wenige große Hedge Funds, die meisten Hedge Funds sind sehr kleine Unternehmen, die oft nur aus einem einzelnen Team von 10 oder 20 Mitarbeitern bestehen. Entsprechend gilt es ausgesprochen schwierig, eine Anstellung bei einem Hedge Funds zu erhalten, da derartige Jobs nur selten über Stellenausschreibungen besetzt werden. Die meisten Mitarbeiter bei Hedge Funds haben ein Hochschulstudium an einer renommierten Hochschule, meistens mit einem Finance- oder Mathematik-Schwerpunkt abgeschlossen. Insbesondere quantitative Hedge Funds verlangen sehr häufig, dass Bewerber über einen PhD verfügen während bei Fonds mit einem Fokus auf andere Anlagestrategien auch ein Bachelor- oder ein Masterabschluss ausreichen kann. Allerdings stellen die meisten Hedge Funds keine Absolventen von Hochschulen ohne Berufserfahrung ein, in den meisten Fällen müssen Bewerber eigene Handelserfahrung oder aber neue Kunden mitbringen, um einen Job bei einem Hedge Funds zu bekommen. Bezüglich der Berufstätigkeit bei einem Hedge Fund ähneln die Rollen jenen, die bei auch einem normalen Asset Manager vorzufinden sind, d.h. es ein Hedge Fund beschäftigt Mitarbeiter im Research, im Portfoliomanagement und im Handel. Wir beleuchten Hedge Funds näher in unserer Rubrik „Asset Management“ und gehen auf Karriereoptionen in unserer Rubrik „Jobprofile im Finanzsektor“ näher ein.

Private Equity Funds

Private Equity Investoren unterscheiden sich sehr stark von allen anderen Asset Managern, da sie anstelle in einzelne Aktie oder Bonds zu investieren ganze Unternehmen oder größere Anteile von Unternehmen aufkaufen. Private Equity Funds suchen dabei gezielt nach schlecht bzw. unterdurchschnittlich geführten Firmen, die vom Management heruntergewirtschaftet worden sind oder ganz einfach unterbewertet sind vom Markt. Die Anlagestrategie eines PE-Funds lässt sich dann überwiegend darauf reduzieren, dass Unternehmen zu kaufen, das Management zu ersetzen und das und das Unternehmen besser zu führen als die Vorgänger taten und die Marktstellung sowie die Wachstumsmöglichkeiten zu optimieren, um das Unternehmen nach einigen Jahren an einen anderen Finanzinvestor oder einen strategischen Investor zu verkaufen. Private Equity Funds sind dabei auf verschiedene Anlagestrategien spezialisiert, während einige Fonds beispielsweise vorrangig in bestimmten Industriesektoren operieren konzentrieren sich andere Fonds auf notleidende, d.h. insolvente Unternehmen um diese zu sanieren. Daneben gibt es weiterhin die Gruppe der Venture Capital Investoren, die Eigenkapital für sehr junge oder gerade gegründete Unternehmen zur Verfügung stellen, die eine intelligente Geschäftsidee aber kein eigenes Kapital zur Umsetzung haben. Die Aufnahme einer Tätigkeit bei einem Private Equity Funds erfordert ein Hochschulstudium, meist an einer renommierten Hochschule, die oft selbst besonders gute Kontakte in die Private Equity Szene hat. Die wenigsten Mitarbeiter eines Private Equity Funds starten zudem sofort in diesen Beruf von der Uni aus. Stattdessen gilt es als üblich, dass Mitarbeiter vorher zwischen zwei und vier Jahren im Investment Banking tätig waren, ehe sie eine Stelle bei einem Private Equity Fund antreten können.

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