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Erfahrungsbericht - Auslandssemester an der Wharton School der University of Pennsylvania
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Ich hatte die Gelegenheit von August bis Dezember 2012 ein Auslandssemester in
Philadelphia zu verbringen. Ich habe meinen Aufenthalt dort sehr genossen, die Monate
in den USA haben mich geprägt und ich werde viele sehr schöne Erinnerungen
bewahren.
Im Vorfeld möchte ich mich sehr bedanken bei dem Team des Auslandsbüros, das im
Vorfeld alle Fragen kompetent und rasch beantworten konnte, der Studienstiftung des
deutschen Volkes für die finanzielle Unterstützung sowie dem International Office und
dem DAAD für die Vermittlung der Krankenversicherung und der schnellen und
unkomplizierten Beantwortung aller Fragen in diesem Kontext.
Wahl der Partnerhochschule und Vorbereitungen in Deutschland
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Ich studiere an der Goethe-Universität Frankfurt Wirtschaftswissenschaften und der
Fachbereich bietet den Bachelorstudierenden die Möglichkeit für ein Semester ins
Ausland zu gehen. Aus den Partnerhochschulen, die zur Auswahl stehen, ragt UPenn
hervor, als ein Mitglied der Ivy League, und insbesondere die Wharton School, die als
eine der angesehensten Business Schools weltweit gilt. An einer solchen Institution zu
studieren erschien mir als eine großartige Chance, die sich selten bietet. Die
Bewerbungsfrist war nach dem ersten Semester schon recht früh in meinem Studium,
da ich im Sommersemester begonnen habe.
Für diese Bewerbung waren die bisherigen Noten, ein Toefl, ein Bewerbungsschreiben
und eventuelle Nachweise sozialen Engagements einzureichen. Nachdem ich vom
Fachbereich vorgeschlagen wurde, folgte eine Bewerbung direkt an UPenn gerichtet.
Hierfür waren einige Paragraphen über meine Motivation zu schreiben und ein
Empfehlungsschreiben eines Professors an das PennAbroad-Team einzureichen. Ich
sprach für das Schreiben mit Reinhard Schmidt, der ebenfalls in Wharton studiert und
dort auch einige Semester als Gastprofessor gearbeitet hat. Die Gespräche mit ihm
bestätigten meine Erwartungen an das Semester in Philadelphia und die Qualität der
Ausbildung dort.
Nach der endgültigen Zusage aus Philadelphia folgten recht langwierige bürokratische
Prozeduren für ein Visum, eine geeignete Krankenversicherung und Impfnachweise auf
mich zu. Insbesondere das Abschließen der Krankenversicherung kostete einige Zeit,
da ich momentan familienversichert bin und danach ein Praktikum absolviere, in dem ich
mich selbst versichern werde. Schließlich konnten alle Probleme gelöst werden. Die
Alternativen zur Versicherung der Uni sind PSI und HTH in den USA. Ich habe mich für
eine Versicherung über den DAAD entschieden. Hierfür ist eine Bewerbung für ein
PROMOS-Stipendium nötig. Dies führte dazu, dass mein Waiver anfangs abgelehnt
wurde und ich einen weiteren Nachweis benötigte, den ich sehr schnell vom DAAD
erhalten habe. Der Nachweis wurde ohne weitere Probleme akzeptiert. Glücklicherweise
war ich während des Semesters nie so krank, als dass ich zu einem Arzt gemusst hätte.
Daher kann ich zu Abrechnung und Behandlung keine Erfahrungen mitteilen.
Parallel dazu kümmerte ich mich noch um eine geeignete Unterkunft und entschied mich
für ein Zimmer in einer Vierer-WG in einem der Universitätswohnheime. Die Nähe zu
den Halls, den Gebäuden in denen die Vorlesungen stattfinden, ist sicherlich der größte
Vorteil. Daneben sind auch die Planungssicherheit und der vergleichsweise geringe
Aufwand der Bewerbung Argumente für diese Unterkunft. Ich wohnte mit anfangs drei
und später zwei US-Amerikanern zusammen, was beispielsweise während der Nacht
der Präsidentschaftswahlen interessante Diskussion und Einblicke in andere
Sichtweisen ermöglichte. Vor der Ankunft ist es möglich Kontakt zu seinen
Mitbewohnern aufzunehmen um sich abzustimmen, ob und was jeder mitbringen kann.
Andere Austauschstudierende wohnten „off-campus“, was allerdings nur ein oder zwei
Blocks entfernt heißt. Als Alternativen seien Chestnut Hall, das International House oder
Campus Apartments genannt. Die Preise sind vergleichbar und in der Tendenz eher
niedriger. Ich empfand die Wohnungen off-campus als gemütlicher und persönlicher als
die vergleichsweise sterilen Wohnheimräume.
Von Frankfurt aus hatte ich auch schon die Möglichkeit die Kurse auszuwählen, die ich
belegen wollte. Die größte Orientierungshilfe hierfür sind die Syllabi (eine Übersicht über
Inhalt und Bewertung) der Kurse und das Portal SPIKE von Wharton, in dem frühere
Kurse bewertet wurden. Dennoch sollte man sich nicht nur an den Rankings orientieren
und die Kurse wählen, die einen interessieren. Sobald ein anderer Professor den Kurs
übernimmt, kann sich der Inhalt sehr stark ändern. Mir ist dies in einem meiner Kurse
geschehen, aber nicht zum Schlechteren. In den ersten fünf Wochen des neuen
Semesters ist es dann noch einmal möglich seine Auswahl zu ändern, was ich ebenfalls
getan habe, da sich herausgestellt hat, das spezifische Vorkenntnisse erforderlich waren
und es terminliche Schwierigkeiten gegeben hätte. Daher habe ich mich für Risk
Management anstatt von Auditing entschieden.
Die ersten Wochen in UPenn und universitäre Veranstaltungen
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Schließlich begann mein Semester mit dem Flug aus Frankfurt über London nach
Philadelphia. Meine Sitznachbarin von London aus studierte ebenfalls in UPenn und
zwar Nursing. Sie wohnte sogar im selben Gebäude. Daher konnten wir gemeinsam ein
Shuttle nehmen (Lady Liberty) und zum Campus fahren. Ein Taxi oder der Zug sind
Alternativen hierfür. In meinem Wohnheim angekommen (Harrison) findet ein Check-In
statt, der nur wenige Minuten dauert. Am ersten Abend gab es ein Treffen mit anderen
Austauschstudenten und ein Abendessen im älteren Teil Philadelphias, sodass ich
schon einige der Austauschstudierenden kennenlernen konnte.
Am nächsten Tag starteten die Exchange Student Orientation (ESO) sowie die ISO, für
die internationalen Studierenden und die NSO für die Freshmen (Studierende im ersten
Jahr). Während dieser ersten Woche gibt es ungemein viele Veranstaltungen und es
lohnt sich, an möglichst vielen teilzunehmen. Man kann die gesamte Universität mit all
ihren Vereinigungen und Angeboten erkunden. In den kommenden Wochen folgen dann
noch einmal zwei Tage, in denen sich jeweils alle UPenn-Clubs und alle Wharton Clubs
vorstellen. Falls ihr über deren Angebote informiert werden wollt, könnt ihr euch bei
diesen Gelegenheiten kostenlos in ihre Newsletter eintragen. Weitere interessante
Veranstaltungen werden auch in den Newslettern der Wharton School angekündigt und
sind in den Kalendern von SPIKE und der gesamten Universität zu finden. Eine sehr
gute Möglichkeit etwas anderes zu hören, war die Authors@Wharton Reihe, in der neue
Bücher direkt von den Autoren vorgestellt wurden. Ich empfand dies als sehr
angenehme Abwechslung vom Unterricht.
Während der ESO werden auch mehrere Fahrten zu Target und IKEA angeboten,
sodass man sich die benötigten Einrichtungsgegenstände kaufen kann. Es gibt
allerdings auch den Penn Bookstore und einen weiteren Laden direkt daneben, wo man
sich später noch kleinere Dinge nachkaufen kann.
Verpflegung, Bars und Restaurants
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Die Preise sind allgemein etwas höher als in Deutschland, aber noch in einem
angemessenen Rahmen. Es gibt einen Supermarkt, The Fresh Grocer, direkt am
Campus und andere Märkte etwas weiter entfernt. Darunter auch ein Aldi Süd. Die
Drogeriekette CVS bietet bietet darüber hinaus zum Teil ein ähnliches Angebot wie
Fresh Grocer. Bei beiden empfiehlt es sich kostenlose Kundenkarten in Anspruch zu
nehmen und so von Rabatten zu profitieren. Selbstverständlich gibt sehr viele
Restaurants rings um den Campus. Es finden sich alle Preislagen und Stile. Von
mehreren asiatischen Restaurants, über einige italienische und amerikanische, sowie
mexikanischen Imbissen bis hin zu mediterraner Küche. Zum Mittagessen habe ich mich
meist für Foodtrucks entschieden, die ebenfalls schnelle, preiswerte und
abwechslungsreiche Gerichte bieten. Besonders kann ich den New York Gyro Imbiss
zur Linken des Upper Quad Gate empfehlen. Man sollte in den ersten Wochen einige
Trucks probieren. Die Hauptstandorte sind auf Spruce Street, 38th und neben dem
Pottruck Fitness Center.
Studiensituation und Betreuung
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Die Bedingungen sind nahezu ideal an der UPenn. Es gibt in der Huntsman Hall
hunderte individuelle Arbeitsplätze mit PC und auf jedem der vier Stockwerke zahlreiche
Gruppenarbeitsräume, die sich problemlos über SPIKE buchen lassen, sie sind
allerdings begehrt. Daher sollte man versuchen einen oder zwei Tage im Voraus zu
buchen. Die Hörsäle sind ebenfalls gut ausgestattet mit Beamern, Strom und Netzwerk
für den PC. WLAN ist so gut wie überall auf dem Campus verfügbar. Die Bibliotheken
bieten ebenfalls Gruppenarbeitsräume und Arbeitsplätze an. Zudem verfügen sie über
umfangreiche Bestände und überaus viele Lizenzen für E-Journals oder ähnliche
Dienste. Ich habe es während des Schreibens meiner Seminararbeit zu schätzen
gelernt.
Bei Fragen empfehle ich zuerst Kontakt zum PennAbroad-Team oder zur Beratung in
der Huntsman Hall aufzunehmen. Hier sollten sich die meisten Fragen klären lassen
oder es wird an einen kompetenten Ansprechpartner verwiesen. Generell sind die
Angebote der verschiedenen Services sehr präsent. Ich habe an einigen Kursen des
Learning Centers teilgenommen, kann diese aber nur beding empfehlen. Die Qualität
des Kurses dort hängt stark vom Dozenten ab. Es gibt einige Informationen
beispielsweise zum wissenschaftlichen Schreiben oder dem Präsentieren, darunter sind
aber sehr allgemeine Ratschläge oder allgemein bekanntes Wissen. Career Services
kann ich jedem empfehlen, der seinen Lebenslauf oder ein Anschreiben verbessern will.
Man kann es dort durchsprechen und es werden mehrfach konkrete
Verbesserungsvorschläge gemacht und später nochmals überprüft.
Wie oben schon kurz erwähnt ist es möglich einige Kurse früh zu wählen, diese Wahl
lässt sich dann nochmals in den ersten Wochen des Semesters anpassen. Es ist
durchaus üblich mehrere Kurse in den ersten Wochen zu besuchen und sich erst dann
definitiv zu entscheiden. Meine Auswahl bestand aus Financial Derivatives,
Globalization and International Political Economy, Risk Management und Business in
the Global Political Environment. Ich habe versucht eine Mischung aus eher qualitativen
und quantitativen Kursen zu wählen, die sich mit Themen befassen, die es in Frankfurt
so nicht gibt.
Für manche Finance-Kurse gibt es auch eine Warteliste, auf die man sich setzen lassen
kann. Darüber werden im Vorfeld auch einige Mails mit näheren Informationen
verschickt. Sollte ein gewünschter Kurs schon voll belegt sein, ist dies eine Möglichkeit
noch hineinzukommen.
Die Frist Kurse abzuwählen ist einige Wochen später, sodass auch anfangs fünf Kurse
gewählt werden könnten, um sich dann später für seine favorisierten Kurse entscheiden.
Dies erfordert logischerweise anfangs Zusatzaufwand, je nach gewählten Kursen
unterschiedlich hoch. Ein Kurs, den ich im Nachhinein eventuell hätte wählen sollen, ist
Negotiations. Hier wird einem das theoretische Wissen und auch sehr intensiv die Praxis
des Verhandelns nahegebracht. Ich habe an einigen Workshops und Vorträgen zu
dieser Thematik teilgenommen und fand es überaus hilfreich. Es werden mittlerweile
sechs Kurse angeboten von verschiedenen Professoren.
Weitere Entdeckungen in Philadelphia
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Die Stadt bietet reichhaltige Möglichkeiten mit ihren Museen, dem Orchester und
anderen Kultureinrichtungen. So war es möglich vergleichsweise günstig zu einer
Aufführung des Orchesters zu gehen und auch die Generalprobe des Stücks La
Boheme zu besuchen. Das Orchester bietet für Studenten sehr lohnenswerte
Jahresabonnements an. Aber auch die Barnes Foundation oder das Museum of Art sind
einen Besuch wert. Für letzteres bietet sich ebenfalls die NSO an, in der ein Abend in
diesem Museum stattfindet. Die Barnes Foundation wiederum unterscheidet sich von
anderen Museen durch die eigenwillige Hängung der Bilder nach dem Willen seines
Gründers und zum Teil sehr umfangreiche Sammlungen einzelner Künstler wie Pierre-
Auguste Renoir oder Paul Cézanne. Ich kann diese beiden Museen jedem, der sich für
Kunst interessiert nur empfehlen.
Die Sportclubs Philadelphias sind alle rings um einen riesigen Parkplatz gebaut. Ich
besuchte ein Baseballspiel, war allerdings nicht gefesselt vom Geschehen. Basketball
ist wahrscheinlich noch die dynamischste Sportart und kommt dem europäischen
Sportgeschmack am ehesten entgegen.
Nicht zu vergessen das historische Erbe der Stadt, in der die Unabhängigkeitserklärung
und die Verfassung verhandelt und beschlossen wurden. Die Museen und
Sehenswürdigkeiten, die diesem Teil der Geschichte Amerikas gewidmet sind, befinden
sich ebenfalls alle rings um die Independence Mall.
Das Philamazing Race, eine Schnitzeljagd durch die Innenstadt bot eine weitere
Gelegenheit, einen Gesamteindruck von Philadelphia zu gewinnen. Daran nahm ich mit
mehreren Penn-Studenten teil und wir erreichten am Ende sogar einen erfolgreichen
Abschluss mit dem zweiten Platz. Dieses Rennen führte mich in Viertel, die ich zuvor
noch nicht besucht hatte, die aber auch ihren Reiz haben, wie South Street oder einen
anderen Teil der Altstadt.
Ausflüge in andere Städte
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Philadelphia liegt recht zentral an der Ostküste. So sind Washington und New York
innerhalb von circa zwei Stunden mit dem Bus erreichbar, zu Preisen von $20-40.
Washington als politisches Zentrum mit der National Mall ist gut an circa anderthalb
Tagen zu erkunden. Neben dem Kongress, dem White House und den Museen im
Zentrum sind die U Street und Georgetown weitere Sehenswürdigkeiten. Von den
Museen kann ich wiederum das Kunstmuseum empfehlen, aber generell wird für jeden
Geschmack etwas geboten, mit dem Naturhistorischen oder dem Luft- und
Raumfahrtmuseum seien zwei weitere genannt. Das National Archive mit den Originalen
der Verfassung und der Unabhängigkeit ist etwas weniger bekannt, aber liegt nur einen
Block von der National Mall entfernt. Generell kann man die National Mall entlanglaufen,
es dauert aber länger als erwartet, da die Entfernungen leicht unterschätzt werden
können.
New York in all seinen Facetten kennen zu lernen erfordert mehr als ein Wochenende.
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind aber an ein oder zwei Wochenende zu
besichtigen. Das 9/11-Memorial war für mich sehr beeindruckend und bewegend.
Hierfür sind allerdings online Karten zu reservieren, sonst gibt es keinen Einlass. Das
MoMA öffnet seine Türen freitagabends kostenlos. Hier sind wiederum einige sehr
bekannte Werke der Kunsthistorie zu sehen. Die Überfahrt mit der Fähre nach Staten
Island bietet auf der Fahrt sehr schöne Blicke auf die Skyline Manhattans und auf die
Freiheitsstatue. Wir buchten beim ersten Besuch, ich war schließlich insgesamt vier Mal
in New York, meist für einen Tag, auch eine Führung durch die UN, die informativ ist
und Einblicke in Sicherheitsrat und Generalversammlung bietet.
Boston und das angrenzende Cambridge sind die „europäischsten“ Städte, die ich
gesehen habe. Es ist wiederum möglich vieles zu Fuß zu entdecken, so kann der
Freedom Trail abgelaufen werden, der an historischen Gebäuden und Plätzen Bostons
entlangführt. Wir besuchten außerdem auch die Campus der Harvard University und des
MIT. Da eine Kommilitonin jemanden kannte, der momentan am MIT seine Masterarbeit
schreibt, konnten wir ins MIT Media Lab, in dem er sich mit künstlichen Gelenken
beschäftigt. Des Weiteren konnten wir Blicke in die Labors werfen, in denen an
Gestensteuerung oder automatischer Erkennung von Gegenständen geforscht wird. Ein
Spaziergang durch Parks und entlang von Parks rundete den Aufenthalt ab.
Im Rahmen eines Ivy League Football Spiels war es möglich den Campus von Princeton
zu besuchen und sich eine weitere herausragende Universität anzusehen. Vom
Eindruck her passt dieser Campus eher nach England und die Ruhe steht in starkem
Kontrast zu den anderen besuchten Universitäten, die allesamt innerhalb einer Stadt
liegen und nicht umgeben sind von Natur. Da wir dort kurz nach dem Hurrikan Sandy
waren, der zu einem Stromausfall gesorgt hatte, war der Campus beinahe
menschenleer und dies verstärkte die Ruhe eventuell noch.
Im Rückblick sehe ich dieses Semester unter den schönsten, prägendsten und
wertvollsten Monaten bisher. Meiner Meinung nach ist die Atmosphäre an einem
solchen Campus schwer vergleichbar mit dem Hochschulbetrieb hier in Deutschland.
Die Intensität und die Häufigkeit von Interaktionen helfen auf jeden Fall Wissen
langfristig zu erwerben. „Knowledge for Action“ und „Let’s create economic and social
value around the world“ sind in diesem Umfeld nicht nur leere Phrasen.
Auf die Frage, was ich am besten fand oder welchen Aspekt ich hervorheben würde,
lautet meine Antwort: Meine Kommilitonen! Ich habe neue Freunde kennengelernt, mit
denen ich hoffentlich noch sehr lange in Kontakt bleiben werde und auch alle anderen
Studierenden, die ich getroffen habe, werden mir positiv in Erinnerung bleiben.
Anhang: Beschreibung der Kurse
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MGMT208 – Globalization and International Political Economy
Dieser Kurs war der kleinste Kurs, den ich besucht habe. Wir waren weniger als 30
Studierende und Professor Stephen Kobrin betreut diesen Kurs alleine. In diesem Kurs
ist am Ende ein Termpaper zu schreiben, das sich gut eignet um es sich als
Seminararbeit anzurechnen. Daneben gehen drei zweiseitige Thought Papers während
des Semesters, ein Midterm-Essay und eine Szenario-Präsentation in die Note ein. Für
jede Vorlesung gibt es bestimmte Artikel oder Aufsätze zu lesen, was sich aber
bewältigen lässt. Während der Vorlesung soll idealerweise eine Diskussion entstehen,
die sich auf die Inhalte der Texte stützt und sich darüber hinaus entwickeln. Wie der Titel
schon erahnen lässt, beschäftigt sich der Kurs mit den verschiedenen Aspekten der
Globalisierung. Ich habe diesen Kurs als eine Bereicherung empfunden und denke er
hilft durchaus die immer komplexere Welt und die Verbindungen aus einem anderen
Blickwinkel zu sehen.
FNCE206 – Financial Derivatives
Dieser Kurs lässt sich vergleichen mit den Kursen in Frankfurt. Teilweise gibt es anfangs
noch Überschneidungen mit den Inhalten aus BFIN oder PFIN. Dies hört aber nach
wenigen Vorlesungen auf und die Schwerpunkte werden in anderen Themen gesetzt.
Es gibt zwei Examen und sechs anspruchsvolle Problemsets. Diese können in einer
Gruppe bearbeitet werden, was ich empfehlen würde. Professor Philipp Illeditsch bringt
auch immer wieder Beispiele aus dem realen Leben und verdeutlicht viele Konzepte
anhand von Beispielen, sodass es leichter nachzuvollziehen ist. Dennoch ist dieser Kurs
sehr quantitativ und ausreichende Kenntnisse in Mathematik sowie das Interesse dafür
sind sehr hilfreich um diesen Kurs meistern zu können
BEPP203 – Business in the Global Political Environment
Professor Robert T. Jensen war nur für ein Semester an der Wharton School und somit
wird der Inhalt des Kurses sich wohl verändern. Sein Fokus liegt auf
Entwicklungsländern und den Bedingungen dort. Wie definiert man Armut, was sind die
Folgen und wie lässt sich die Situation verbessern waren Fragen, die im Kurs
besprochen werden. Die Note setzte sich aus zwei Midterms, drei Problemsets und
einer Teampräsentation zu einem selbstgewählten Thema zusammen. Gerade die
Problemsets haben mir sehr gut gefallen, da wir dort mit STATA reale Daten
ausgewertet haben und es einem nebenbei Kenntnisse in einem der Programme
verschafft, die extrem verbreitet sind in internationalen Organisationen. Sollte dieser
Kurs wider Erwarten immer noch von Professor Jensen angeboten werden, kann ich ihn
unbedingt empfehlen.
BEPP305 – Risk Management
Der Kurs war in drei Module eingeteilt, gehalten von drei unterschiedlichen Professoren.
Es gab eine Klausur am Ende jedes Moduls und Problem Sets als Bestandteile der
Endnote. Das erste Modul von David Huffman ist eher eine Einführung und behandelt
Grundsätzliches zum Thema Risiko. Das zweite Modul von Freda Song beschäftigt sich
schwerpunktmäßig mit den Problemen des Risikomanagements wie Moral Hazard und
Adverse Selection. Des Weiteren werden typische Fehler besprochen, die sich ergeben,
wenn man mit Unsicherheit konfrontiert ist. Das dritte Modul von Greg Nini befasst sich
mit dem Risiko Management von Firmen, während es in den ersten beiden Modulen um
Individuen ging. Gerade das dritte Modul fand ich sehr interessant und es erweist sich
als nützlich während meines aktuellen Praktikums. Generell würde ich sagen, dass
dieser Kurs eine andere Sichtweise auf Themen ermöglicht, die in kürzerer Form schon
in BMIK angesprochen wurden. Falls jemand mehr über die Themen Asymmetrische
Informationen, Moral Hazard, Adverse Selection, etc. erfahren möchte, kann ich Risk
Management empfehlen.
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Erfahrungsbericht von "Anonym"
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