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Auslandssemester an der Queen Mary University of London
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Vorbereitung

Nachdem ich meine Zusage für die Queen Mary im Juni 2010 erhalten hatte, blieb noch ausreichend Zeit für eine geeignete Vorbereitung auf das Auslandssemester.

Als erstes habe ich mich um die Wohnungssuche gekümmert, da London relativ teuer ist und besonders ab September, wenn alle neuen Studenten nach Wohnungen suchen kaum mehr Auswahlmöglichkeiten zu akzeptablen Preisen bestehen.

Ein Tipp hierbei sind vor allem in Großbritannien die Studentenwohnheime auf dem Campus. Ich hatte damals ein Angebot für ein gut ausgestattetes Zimmer in einer 3er WG für 120 GBP pro Woche, was für London äußerst preiswert ist. Der Nachteil lag darin, dass die Wohnungen im Campus Mile End liegen, welcher vor den olympischen Spielen noch etwas weniger lebenswert war. Ebenfalls empfehlenswert ist die Suche nach WG Zimmern, da diese oftmals für 500-700 GBP zu haben sind. Vor allem für deutschsprachige kann die Webseite www.wg-gesucht.de ganz hilfreich sein.

Wenn die Zimmersuche erfolgreich abgeschlossen ist, sollte etwas Zeit für die Vorbereitung auf das akademische Programm investiert werden. Ich habe mir dazu das Buch " Writing Scientific English" von Tim Skern gekauft. Das Buch ist insofern relevant, da akademisches Englisch in der Schule kaum gelehrt wird, jedoch bei Seminararbeiten und Prüfungen an britischen Universitäten vorausgesetzt wird. Um daher böse Überraschungen zu vermeiden, kann es sehr hilfreich sein, dieses Buch einmal durchzuarbeiten.

Akademisches Programm

Wie in Großbritannien üblich startet das offizielle akademische Programm jedes Jahr im September mit einer sog. „Fresher’s week“, in der die neuen Studenten von den höheren Jahrgängen begrüßt werden und ihnen die Universität vorgestellt wird. Für mich bestand die erste Woche jedoch hauptsächlich darin, stundenlang in den einzelnen Fakultäten zu warten und mich für meine vier ausgewählten Kurse einzuschreiben. Da ich dies an vier verschieden Fakultäten tun musste (Language & Learning Unit, Economics, Politics und Business Administration Department), wurde daraus eine mehrtägige Prozedur.

Schließlich setzten sich meine vier Kurse folgendermaßen zusammen:

• Exploring English Spoken Skills (Teil des Study Abroad Programmes)
• Introduction in International Relations
• Corporate Finance
• Social & Political Marketing

Der erste Kurs „Exploring English Spoken Skills“ war verpflichtend für Studenten von nicht Partneruniversitäten. In diesem Kurs musste ich ein wöchentliches Learning Journal führen, in welchem ich bestimmte politische Debatten oder aktuelle wirtschaftliche Themen analysieren sollte. Dadurch sollten sich meine Fähigkeiten verbessern, komplexe Diskussionen zu verfolgen. Nach meiner Einschätzung wurde dies durch den Kurs erreicht. Zudem musste im Zuge des Kurses eine Präsentation vorbereitet werden. Wie üblich wurden die Themen ausgelost und ich bekam „ Die Chancen und Risiken für London als Austragungsort der Olympischen Spiele 2012“, ein äußerst umstrittenes Thema zu damaliger Zeit. Die letzten beiden Assessments waren schließlich, eine 30 minütige Gruppendiskussion zu aktuellen Themen und ein SPRE-Test.

Die zweite Wahl fiel auf den Kurs „Introduction to International Relations“, dies war verglichen zudem was an der Frankfurt School gelehrt wird, etwas exotisch. Jedoch war ich der Meinung, dass ein gewisses Grundverständnis für internationale Zusammenhänge von Vorteil sein könnte. Dieser Kurs beanspruchte einiges an Zeit, da jede Woche eine Vorlesung stattfand auf welche man sich mit zahlreichen Readings vorbereiten musste, um der Vorlesung folgen zu können. Diese Readings waren verpflichtend, da in der anschließenden Seminargruppe - welche lediglich aus 7-10 Personen bestand - darüber diskutiert wurde und somit jeder aktiv eingebunden war. Als Austauschstudent war ich verpflichtet am Ende des Semesters zwei Essays mit jeweils 3000 Wörtern zu vorgegebenen Fragen einzureichen. Meine Essays beschäftigten sich mit den Fragen „War der Erste Weltkrieg unerlässlich?“ und „Vergleiche und stelle die Situation nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gegenüber. Diskutiere.“

Das dritte Fach „Corporate Finance“ sollte als Vorbereitung für den Kurs „Trading & Sales“ im Hauptstudium dienen. Er war eine gute Wiederholung von Themen wie z.B. CAPM, Bondpreisberechung etc. Außerdem kamen viele neue Lehrinhalte hinzu. Der Kurs war folgendermaßen aufgebaut; jeden Freitag fand eine 2,5 stündige Vorlesung statt, in der jede Woche ein neues Thema eingeführt wurde. Bis zum darauffolgenden Dienstag mussten sog. „Problem Sets“ für das Tutorium gelöst werden. Das Tutorium war verpflichtend und es wurde wie in fast jedem Kurs eine Anwesenheitsliste geführt. Besonders an diesem Kurs war, dass er aus einem Mid-Term und einem Abschlussexamen bestand.

Die letzte Kurswahl fiel auf den Kurs „Social & Political Marketing“. Eigentlich hätte ich gerne einen Economics Kurs oder einen weiteren Finance Kurs gewählt, was aber bedauerlicherweise nicht möglich war. Jedoch bin ich mit dieser „Notlösung“ im Nachhinein nicht ganz unglücklich, da ich mein Wissen zum Thema Marketing vertiefen konnte. Wie der Kurstitel schon sagt, ging es vorwiegend um sog. „Social, Political und Single-Issue Group Marketing“. Das Assessment bestand aus einer Gruppenpräsentation und einem Essay aus 3000 Wörtern. Die Gruppenpräsentation wurde zu einer „deutschen“ Gruppenarbeit, da sich außer mir noch vier andere Vollzeitstudenten aus Deutschland in der Vorlesung befanden und der Professor kurzerhand entschieden hat, dass wir uns um das Thema „Rote Armee Fraktion“ kümmern sollten. Die Präsentation war insofern sehr nützlich, da das Thema „Blutiger Herbst von 1977 und die RAF Bewegung“ nicht Teil des Lehrplans in der Schule war und somit ein eher oberflächliches Wissen vorhanden war.

Zusammenfassend darf ich sagen, dass das Auslandssemester an der Queen Mary Universität eine sehr wertvolle Erfahrung war. Nicht nur die Chance in einer Fremdsprache zu studieren, sondern auch ein neues Bildungssystem kennenzulernen, welches sich meiner Meinung nach deutlich vom deutschen unterscheidet, hatte einige Herausforderungen mit sich gebracht. Daher kann ich Bachelor Studenten, die sich mit dem Gedanken eines Auslandssemesters befassen, nur dazu raten, diese Erfahrung selbst zu machen.
Erfahrungsbericht von "Anonym"

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