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Erfahrungsbericht zum Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim
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Vor meinem BSc in BWL an der Uni Mannheim lebte ich für zwei Jahre in einem englischen Internat und habe dort mein International Baccalaureate (Leistungskurse: Physik, VWL und Deutsch; Grundkurse: Mathe, Computer Science und English) abgeschlossen. Die Motivation für ein BWL Studium kam durch den Job beider Eltern (Beratung und Banking). Ich habe mich lediglich an zwei Universitäten (TU München für technik-orientierte BWL und Universität Mannheim für BWL) beworben, weil ich sicher wahr dort einen Studienplatz zu bekommen. Darüberhinaus wurden mir beide Unis von einem befreundeten Accounting-Professor empfohlen. Eine weitere Option war die WHU, wobei ich auf Grund des Mangels einer dritten Fremdsprache (insb. Latinum) die Aufnahmekriterien nicht erfüllt habe. Weiterhin hat Mannheim einen exzellenten Ruf und bietet zudem ein verpflichtendes Auslandssemester an.

Ein Mannheimer BWL BSc ist äußerst verschult, d.h. man hat, abgesehen vom Auslandssemester (und hier nur bedingt), keinerlei Auswahlmöglichkeiten hinsichtlich der Fächer. Eine Studienschwerpunkt gibt es nicht (dieser kann u.U. im Exchange gelegt werden), aber man wird sehr breit in der BWL und Jura und damit letztlich für alle Einstiegsmöglichkeiten gut ausgebildet. Ein leichter Fokus auf Finance, Accounting und Marketing ist zu erkennen, da dies die primären Stärken von Mannheim sind. Hinsichtlich des Wochenablaufs, hat man i.d.R. von Montag bis Donnerstag 3-4 Veranstaltungen, die jeweils 1.5h (= ein ‚Block’) dauern. Freitage sind meistens frei, wobei man stellenweise Tutorien und / oder Vorlesungen haben kann. Besonders hervorzuheben sind die Finance und Accounting Vorlesungen, da die Professoren zu den besten und renommiertesten in Deutschland zählen und v.a. die Finance Professoren Auslandserfahrung an Top-Hochschulen haben. Man wird daher auf die typischen Stationen in der Beratung oder Investment Banking vorbereitet. Eine weitere Kernkompetenz ist außerdem Marketing, v.a. getrieben doch Prof. Homburg.

Der Campus befindet sich fast ausschließlich im Mannheimer Schloss, welches mittlerweile fast vollständig modernisiert wurde, sodass alle Einrichtungen auf dem aktuellsten Stand sind und keine Wünsche offenlassen. In der Uni selbst gibt es eine Mensa und ein Cafe (das ‚EO’) und im max. 5min Laufdistanz liegen noch weitere Restaurants und Cafes. Ein Fitnessstudio und andere Sportmöglichkeiten sind verfügbar und sollen noch ausgebaut werden. Alle Gebäude befinden sich ‚vor’ den Quadraten, da Mannheim vom Schloss ausgehend gebaut wurde. Alle wichtigen Geschäfte, etc. sind innerhalb von 10-15min ohne Problem zu Fuß erreichbar.

Um eine Wohnung sollte man sich frühzeitig kümmern, da die Zusagen i.d.R. im August verschickt werden und im September Studienbeginn ist. WGs sind dabei leichter zu finden als Privatwohnungen. Ich zahlte für eine 48qm Wohnung €450 warm, wohnte allerdings ca. 10min mit der Straßenbahn von der Uni entfernt.

Man verbringt sehr viel Zeit mit seinen Kommilitonen in den Vorlesungen und Tutorien, bedingt durch das sehr verschulte System. Darüberhinaus bietet die Unis sehr viele Studenteninitiativen an, bei denen man i.d.R. auch noch zusätzlich Zeit mit seinen Kommilitonen verbringen kann. Natürlich kommen die Parties in Mannheim auch nicht zu kurz, v.a. da jeden Donnerstag in einem Seitenhof der Uni die sog. ‚Schneckenhof’ Parties stattfinden. Hier beginnt man typischerweise den Donnerstag Abend und geht von dort in einen der umliegenden Clubs.

Die Arbeitsbelastung beschränkt sich unter der Woche auf ca. 20-30h Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen und Tutorien). Eine Vor- & Nachbereitung findet zu meist nicht statt, da der Stoff erst während der 4-5-wöchigen Klausurenphase (sehr intensiv mit wenig Schlaf) nachgeholt wird. Neben den ‚normalen’ Vorlesungen hat man zwar die Möglichkeit andere Kurse zu besuchen, jedoch findet dies in der Realität kaum statt, da man genug zu tun hat.

Die Professoren sind fachlich äußerst gut, da Mannheim i.d.R. nur die besten Professoren ihres Fachs rekrutiert. Die Lehrfähigkeiten variieren jedoch stark zwischen den Fächern, wobei die Accounting Professoren Nachholbedarf haben (wobei man bedenken muss, dass Accounting ein relativ trockenes Fach ist und damit sehr schwer ‚spannend’ gestaltet werden kann). Was Lehrmethodik betrifft ist Marketing hervorzuheben, wobei das Fachwissen und die Erfahrung bei Finance etwas ausgeprägter zu sein schien.

Mannheims Reputation in der Forschung in Deutschland ist ausgezeichnet und zählt sicherlich zu den besten in Deutschland. Im Ausland hingegen ist Mannheim nahezu gar nicht bekannt, was aber an der Eigenart der deutschen Universitäten liegt sich primär auf die ‚lokale’ Forschung zu konzentrieren als international präsent zu sein. Mannheim versucht allerdings einen zunehmend internationalen Ruf aufzubauen. Auch die freie Wirtschaft sieht Mannheim als eine der Top 3, wenn nicht sogar die beste Hochschule an für BWL in Deutschland. Auch mit einem schlechteren Schnitt wird man bei den renommierten Firmen eingeladen und hat i.d.R. durch die sehr gute Ausbildung (und damit einhergehende Analytik) Vorteile ggü. den Mitbewerbern. Die beruflichen Chancen sind sehr gut und besser als an den meisten anderen Universitäten. Die Beratungen, Investment Banken sowie WP-Firmen sind regelmäßig an der Universität und oft werden auch Veranstaltungen von Industrieunternehmen angeboten. Generell ist es schwer einen Woche / Tag ohne Firmenevent zu finden.

Das Bewerbungsverfahren ist sehr bürokratisch. Man muss sein Abiturzeugnis einreichen und Nachweise über nebenschulische Aktivitäten erbringen. All dies muss beglaubigt werden und per Post (Stand 2008) eingereicht werden. Ein GMAT wird für den BSc nicht benötigt, ist jedoch beim MSc Pflicht. Die Anforderungen in Mannheim sind sehr hoch. Man sollte, wenn nicht sogar muss, im Ausland gewesen sein, beispielsweise für ein Jahr während der Schule. Außerdem ist ein Praktikum oder andere Arbeitserfahrung hilfreich. Notentechnisch sollte man für BWL einen Schnitt von 1,2 / 1,3 oder besser haben, andernfalls wird es sehr schwer einen Studienplatz zu bekommen. Es gibt eine feste Deadline für die Bewerbung. Ein interessierter Student sollte sich im Klaren, dass das Abitur entscheidend ist und dass daher schlechte Noten ein absolutes Tabu sind. Darüberhinaus sollte man sich im Klaren sein, dass man in einen Pool von Topschülern geworfen wird und daher ‚mehr’ Wettbewerb hat als in der Schule, wo die Bewerber oftmals zu den Jahrgangsbesten gehört haben werden. Der Leistungsdruck ist nicht zu unterschätzen und hat auch schon dazu geführt, dass Leute das Studium abgebrochen haben, weil der Druck zu hoch war.

Mannheim ist insgesamt eine super Erfahrung, die viel Energie kostet, aber einen super ‚Return’ liefert. Man baut sich hier sein Netzwerk auf, was später im Berufsleben sehr wertvoll sein wird und man lernt auf dem Weg dort hin viele spannende Leute kennen.
Erfahrungsbericht von Anonym

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