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Erfahrungsbericht - Studium im Masters in Finance Part-Time Programm der London Business School
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Nach meinem berufsintegrierten BWL Studium in Frankfurt habe ich mich für den part time Masters in Finance an der London Business School entschieden. Meine Motivation bestand im Wesentlichen darin, einen post-graduierten Finance-Studiengang im europäischen Ausland zu finden, der neben einem Vollzeitjob absolviert werden kann aber kein Fernstudium ist. Da ich seit 2005 in der Finanzindustrie – derzeit auf der Investmentseite bei einem globalen Asset Manager – arbeite, kamen für mich insbesondere Unis am Finanzplatz London in Frage.
Bei der Auswahl des Programmes war mir neben der Reputation der Uni wichtig, dass ich mit Kommilitonen studieren würde, die ebenfalls über Berufserfahrung verfügen. Das ist an der LBS gegeben, da außer dem Master in Management jedes Programm eine Minimum Work Experience von 2 Jahren als Kriterium vorgibt. In meinem Kurs beträgt der Durchschnitt 7 Jahre Berufserfahrung. Zudem habe ich mich an den einschlägigen internationalen Hochschul-Rankings wie dem der FT orientiert. Die LBS sticht durch hohe Platzierungen in den folgenden Kategorien bei FT hervor:
• 2013 FT Global MBA Ranking Platz 4 (bis 2012 Platz 1) nach Harvard, Stanford und Wharton und damit stärkste europäische BS
• Global Masters in Finance post-experience Platz 1
• 2012 European Business School Ranking: Platz 3
• 2012 global EMBA Ranking: Platz 2 in Kooperation mit Columbia
Der MiF fiel mir nicht nur durch das hohe Ranking auf, sondern insbesondere durch einen „Commuter“-freundlichen Timetable insbesondere im Vergleich mit der LSE. Die Vorlesungen finden hauptsächlich an jedem zweiten Wochenende statt. Davon ausgenommen sind oft Electives, die auch in anderen Formaten wir Block Weeks oder unter der Woche angeboten werden.
Da bei den o.g. Kriterien nicht viele Unis in Betracht kommen habe ich mich nur an 2 Unis beworben. An der LBS und der LSE. Da ich von beiden Unis ein Offer erhalten habe musste ich mich für eine entscheiden. Aufgrund der besseren Timetables und besserer Platzierung in den wichtigen Rankings fiel mir die Wahl mit der LBS leicht, da sie von Anfang an meine präferierte Wahl war. Insbesondere die Berufserfahrung der Kommilitonen war nur an der LBS gegeben, da es an der LSE hierfür kein Kriterium gibt.
Im ersten Jahr des part time MiF stehen die Core Kurse Accounting, Investments und Coporate Finance im Mittelpunkt. Zusätzlich dürfen die Studierenden ein Elective bereits im ersten Jahr belegen. Insgesamt müssen 7 Electives gewählt werden. Die Qualität der Vorlesungen ist in der Regel gut bis sehr gut. Professoren haben häufig Praxiserfahrung, kommen von führenden Unis und können die Studenten gut zu Diskussionen motivieren. Economic Fächer werden nicht selten von ehemaligen Zentralbänkern, insbesondere Ex-EZB und Bank of England Mitarbeitern sowie bekannten Ökonomen unterrichtet. Das wird durch interessante Gastbeiträge, abgerundet. So hatten wir im Fach World Economy an einem Nachmittag einen Hedgefonds Manager in der Klasse, der mit uns das damals akute Zypern-Thema diskutiert hat.
Der Campus der LBS ist sehr schön und eher überschaubar und damit angemessen mit Blick auf die Studentenzahl. Der Campus ist gut gelegen innerhalb der Zone 1 in London 5 Gehminuten von der Tube-Station Baker Street entfernt und grenzt direkt an den Regents Park an. Eine schöne Lage und sehr gut zu erreichen, da von Baker St mehrere Tube-Linien und Busse fahren. Direkt neben der Uni ist das Windsor, ein bei den Studenten sehr beliebter Pub der quasi schon zum Campus der LBS gezählt werden kann. Hier trifft man immer nette Kommilitonen und kann bei einem Pint über das miese Wetter und Themen rund um LBS und das Studentenleben plaudern.
Ansonsten ist der Campus gut ausgestattet. Es gibt eine Bibliothek, ein Fitnessstudio, ausreichend PCs und Arbeitsplätze zum Lernen, mehrere Bloomberg Rechner und die Vorlesungssäle sind idR groß und gut ausgestattet. Da die Kapazität an Hörsälen voll ausgenutzt wird, hat die LBS als zusätzlichen Standort die nahgelegene Marylebone Townhall gekauft. Es gibt einen Coffeshop auf dem Campus und genügend Restaurants und Cafés in der Gegend, insbesondere rund um die Baker Street Station.
Die London Business School ist eher eine kleine Uni im Vergleich z.B. zur LSE mit einer soliden Auswahl an renommierten Programmen, wie dem Global MBA, dem EMBA mit Columbia und dem Masters in Finance. Die Devise ist hier ganz klar wenige Programme in Top Qualität anzubieten. Und das schafft die LBS, was die o.g. Rankings bestätigen.
Da ich Vollzeit in Frankfurt arbeite, fliege ich in der Regel Freitagnachmittags nach London um pünktlich zum Tutorium in der Uni anzukommen. Als Kurssprecher geht für mich der Samstagmorgen meist mit einem Class Rep Meeting mit dem MiF Programm Office los. Danach sind dann Vorlesungen bis in den Nachmittag. Im Anschluss habe ich in der Regel ein Meeting mit meiner Study Group in der wir Assignments/Gruppenarbeiten besprechen. Danach ist oft ein Networking Event entweder von der Uni oder dem Social Rep organisiert. Falls nicht findet das Networking im Windsor statt.
Zur Kohorte: Wir sind 83 Studenten, von denen die Mehrheit in London arbeitet. Etwa 15 Commuter pendeln u.a. aus Paris, Mailand, Barcelona, Zürich, Frankfurt, Stuttgart, München und Saudi Arabien. Durchschnittsalter im Kurs ist 31 Jahre (23-49 Jahre). 36 Nationalitäten sind vertreten und 19% sind Frauen. Viele arbeiten bei Banken. Hier sind die üblichen Verdächtigen vertreten: Goldman Sachs, Deutsche Bank, Morgan Stanley, JPMorgan, Bank of America Marrill Lynch, HSBC, Citi usw. Einige arbeiten bei Asset Managern wie BlackRock oder Fidelity oder sind bei PE Firmen und Hedgefonds tätig. Auch andere Sektoren sind vertreten aber die Mehrheit der Studenten arbeitet in der Finanzindustrie. Das akademische Kaliber im Kurs ist relativ stark. Viele haben bereits MBA, PhD und andere Post Graduate Programme absolviert u.a. an den Unis Oxford, Columbia, LSE, Cambridge, INSEAD, St. Gallen, Bocconi, Essec, Indian Institute of Management.
Durch die solide Reputation der LBS und des Programmes sind die beruflichen Chancen danach recht gut. Die Uni pflegt ein enges Netzwerk mit Recruitern und es findet On-Campus Recruiting statt. Alle großen Firmen in UK rekrutieren von der LBS, insbesondere große Banken, Asset Manager, Consulting Firmen, PEs, HFs und Multinationals.
Voraussetzung für den MiF: 2 Jahre Berufserfahrung Minimum in der Finanzindustrie oder eine vergleichbare Tätigkeit. Ein erster akademischer Abschluss mit guten Noten (2:1 äquivalent) ist Voraussetzung und ein GMAT von 680 oder mehr wird empfohlen. Bewerber müssen ein Motivation Essay schreiben und darin auf die Punkte Motivation und Eignung eingehen. Zusätzlich müssen 2 Referenten angegeben werden, die von der Uni benachrichtigt werden und den Kandidaten bewerten müssen. Kandidaten, die in die engere Wahl kommen, werden zum Interview mit einem Alumnus eingeladen. Hierbei kann man der Uni den gewünschten Ort für das Interview mitteilen und es wird versucht, einen Interviewer am gewünschten Ort zu finden. Ich hatte mein Interview in London. Interviewt wurde ich von einer Mitarbeiterin eines großen London-based Hedgefonds. Sie hatte das MiF Programm im selben Jahr beendet und wechselte danach von einer Portfolio Manager Position bei BlackRock zu ihrem neuen Arbeitgeber in Mayfair.
Das Bewerbungsverfahren beginnt idR im September und es gibt mehrere Deadlines zu denen man seine Bewerbung einreichen kann. Ich empfehle sehr, sich zu einer der ersten DLs zu bewerben, da zu jeder DL
Offers vergeben werden und der Wettbewerb später zunimmt. Die Referenten sollten im Vorfeld informiert werden und damit einverstanden sein und natürlich Zeit für die Empfehlung haben.
Wer sich nicht sicher über die Eignung seines Profils ist, sollte mit der Uni Kontakt aufnehmen und seinen CV zum Pre-Check schicken, da bei der Bewerbung eine Gebühr von ca. 100 Pfund anfällt. Ich empfehle zudem, an einem der MiF-Infoveranstaltungen teilzunehmen, an denen Program officer und Alumni des Programms teilnehmen. Ich habe mir die Uni vor meiner Entscheidung selber angeschaut und an einen der Info-Sessions teilgenommen und mit Alumni gesprochen, was bei der Wahl der Uni hilfreich war.
Ein großer Nachteil des Studiums sind natürlich die hohen Kosten. Neben den Studiengebühren von mehr als 34 Tausend Pfund sollte man genug Geld einplanen für Wohnen und Leben. Mietkosten sind extrem hoch in London und LBS Studenten, die in der Nähe der Uni wohnen zahlen nicht selten 400 Pfund und mehr pro Woche für ein WG Zimmer. Hier sollte man also genügend Zeit im Vorfeld für die suche einplanen. Es gibt ähnliche Internetseiten wie WG-gesucht in UK und. Für Studenten die nebenher außerhalb von England arbeiten kommen natürlich noch Fugkosten hinzu, die in aller Regel signifikant sind. Für Pendler, die keine Unterkunft in London haben, hat die Uni ein eigenes Hotel auf dem Campus. Zimmer sind gut ausgestattet und mit 60 Pfund pro Nacht erschwinglich. Ansonsten sind Lebenshaltungskosten mE nicht viel höher als in Deutschland. Es gibt ein paar Stipendien von der Uni und eine Art Kooperation mit HSBC für Studentendarlehen. Ich empfehle jedoch sehr, sich vorab in Deutschland nach Krediten umzusehen, da das Darlehen bei HSBC ersten nicht sehr günstig ist. Zweitens ist es für Menschen, die nicht in UK leben und dort keine Kredithistorie haben, eher schwierig, einen Kredit zu bekommen.
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Erfahrungsbericht von "Anonym"
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