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Erfahrungsbericht - Berufsintegriertes Studium an der Frankfurt School of Finance & Management
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In diesem Bericht schildere ich meine Erfahrungen zum berufsintegrierten Studium zum Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre an der Frankfurt School of Finance & Management. Ich habe dort vom Herbst 2008 bis zum Januar 2012 studiert und sowohl eine ganze Reihe positive wie auch ein paar nennenswerte negative Erfahrungen gemacht. Ich habe Anfang 2008 meine Ausbildung zum Bankkaufmann beendet und mich entschieden, zu studieren, wollte aber gleichzeitig zumindest geringfügig im Beruf bleiben um weitere praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Sparkasse KölnBonn bot mir damals an Stipendiat in der Eberle-Butschkau-Stiftung zu werden und parallel einen Tag in der Bank zu arbeiten, während ich an der Universität Köln hätte beginnen können. Auch wenn Köln eine gute Hochschule ist, sah ich damals für eine Karriere im Bankensektor die Frankfurt School als besser aufgestellt im Markt an, zudem war mir ein Universitätsstudium (bzw. allgemein ein Programm auf Hochschulniveau) wichtig, da ich kein FH-Studium absolvieren wollte. Der Standort Frankfurt, das in den letzten Jahren immer wieder bestätigte Top-10 Ranking der Frankfurt School in Deutschland sowie die Möglichkeit, in Teilzeit als Bankkaufmann weiter zu arbeiten, waren schließlich die ausschlaggebenden Faktoren, mich für die Frankfurt School zu entscheiden und ich verließ die Sparkasse.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit an der Frankfurt School, Betriebswirtschaftslehre mit oder ohne Kooperationsarbeitgeber zu studieren. Ich habe mich für die anstrengendere Variante mit Arbeitgeber entschieden, da wie oben erwähnt mir Praxiserfahrung unerlässlich schien. Im Gegensatz zum weit verbreitenden „Volksglauben da draußen“ ist das berufsintegrierte Studium an der Frankfurt School weder ein BA-Studium noch irgendeine „abgespeckte“ Variante bzw. ein „Studium Light“. Curriculum, Kurse und Inhalte sind mit dem Programm der Vollzeitstudenten identisch, sieht man von einem zweiten Auslandssemester ab, dass die Vollzeitstudenten genießen. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass die Kurse und Vorlesungen zeitlich auf drei Tage in der Woche (Mo und Di oder Do und Fr sowie der Samstag) gelegt werden, so dass Studenten an drei aufeinanderfolgenden Tagen bei einem Arbeitgeber ihrer Wahl arbeiten können, der das Studium an der Frankfurt School unterstützt. Gegenüber der Frankfurt School verpflichten sich Student und Arbeitgeber, dass die wöchentliche Beschäftigungszeit eine gewisse Schwelle nicht überschreitet, damit genügend Zeit zum Studium in bleibt. In der Praxis habe ich jedoch stets die Ansicht vertreten, dass ich als zahlender Kunde der Hochschule selber bestimme, wann, wo und wie ich arbeite es nicht der Hochschule obliegt, sich in meine Berufslaufbahn einzumischen. Von Zeit zu Zeit habe ich daher auch mehr gearbeitet und in der Praxis hat das auch keine Probleme bereit, da die Hochschule überhaupt keine Handhabe (noch das Personal) hat, um nachzuprüfen, wer wo und wie viel arbeitet. Entsprechend kann man allgemein davon ausgehen, hier recht viel Flexibilität zu genießen.
Das berufsintegrierte Studium bringt zudem den charmanten Vorteil eines laufenden Einkommens mit sich, was angesichts der Studiengebühren an einer privaten Hochschule nicht zu verachten ist. Letztlich ist aber die Berufserfahrung natürlich auch ein Pluspunkt für den späteren Berufsweg, da man einerseits mehr Erfahrung mitbringt als jemand, der "nur" zwei oder drei Praktika während seiner Studienzeit absolviert hat und andererseits eine relativ hohe Belastbarkeit bewiesen hat. Problematisch ist dagegen, dass Arbeitgeber die Studenten für Prüfungen, aber nicht für die Prüfungsvorbereitung freistellen. Das heißt, was das Frankfurt School Studium ernst nimmt und in den Klausuren volle Leistung zeigen will, muss seinen Jahresurlaub, der aufgrund der Teilzeitbeschäftigung nur 15 bis 18 Tage ausmacht, komplett für die Vorbereitungsphase verwenden. In der Folge habe ich fast vier Jahre ohne eine einzige Woche Urlaub verbracht, in denen ich ständig zwischen Beruf, Studium und Prüfungsvorbereitung hin- und hergesprungen bin. Selbstverständlich ist es möglich Urlaub zu nehmen und viele meiner Kommilitonen haben dies auch getan, dies geht dann aber irgendwo verständlicherweise zu Lasten des Notenspiegels, wenn man nicht gerade außerordentlich begabt ist.
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Erfahrungsbericht von Florian P. Meyer
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- Frankfurt School (Bachelor)
- London Business School (Master)
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Insgesamt ist das Programm also relativ "freizeitminimierend", da von den Wochenenden nicht mehr viel übrig bleibt. Allerdings gibt einem dieser Druck auch den richtigen Schub, stets am Ball zu bleiben. Die folgende Übersicht zeigt einen kurzen Überblick, wie mein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Frankfurt School of Finance & Management aufgebaut war. Das nachfolgende Curriculum entspricht meiner persönlichen Kurswahl sowie dem Stand des Programms von 2008, d.h. wer sich heute an der Frankfurt School bewirbt, wird sicher einen geringfügig anderen Modulkatalog haben bzw. einige Kurse heißen eventuell auch anders.
Vorlesungen der gleichen Farbe bilden prüfungstechnisch ein Modul im Studium. Ähnliche Farben deuten meistens auf einen thematisch verwandten Zusammenhang hin.
1.Semester |
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2.Semester |
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3.Semester |
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4.Semester |
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5.Semester
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Hinweis: Ab dem 6. Semester werden nur Wahlmodule belegt. Diese Darstellung zeigt ab dem 6. & 7. Semester also meinen "persönlichen" Studienverlauf während die Module der ersten fünf Semester vorgegeben sind. 6.Semester |
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7.Semester |
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Entsprechend einem klassischen 7-Semester Bachelor-Studium umfasst der gesamte Studiengang 210 Creditpoints, so dass üblicherweise nur noch ein Masterprogramm mit drei statt vier Semester absolviert werden mss, falls man daran denkt, dass Studium noch weiter auszudehnen und sich "tiefer" mit der Materie zu befassen.
Das Studium an Frankfurt School erfolgt bei mir stets Montags, Dienstags und gelegentlich auch Samstags, so dass ich von Mittwoch bis Freitag arbeiten gehen kann. Den Arbeitsaufwand für das Studium wird offiziell mit ca. 25 bis 30 Stunden pro Credit Point angegeben, was allerdings auch die Anwesenheit in den Vorlesungen umfasst. Durchschnittlich hat ein 4 Credit Point Modul 10 Vorlesungen zu je 4 akademischen Stunden (=45 Minuten). Die Angabe von 25 bis 30 Stunden Arbeitsaufwand halte ich allerdings für übertrieben (oder ich bin zu schnell, was mir unwahrscheinlich erscheint). Persönlicher Erfahrung nach sind inkl. Anwesenheitszeit etwa 15 bis 20 Stunden pro Credit Point ausreichend - abhängig davon, wie "anspruchsvoll" die Materie ist.
Eine weitere Besonderheit die nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die Vorlesungszeiten an sich. Da nur zwei bis drei Tage verbleiben, um alle Vorlesungen in die Woche zu packen und der Samstag oft doch frei bleibt, hat man oftmals den ganzen Montag und Dienstag von 09:00 Uhr morgens bis 20:00 durch Vorlesung - abzüglich einer Stunde Mittagspause. Das ist zu Beginn etwas fordernd und geht manchmal in die Knochen, aber auch daran gewöhnt man sich. Als Mitglied des Debatierclubs blieb ich an einzelnen Tagen sogar noch öfters nach der letzten Vorlesung, die bis 20:00 Uhr geht, bis 22:00 Uhr in der Hochschule um bei den Debaten mitzumachen. Es ist letztlich eine Frage der Gewöhnung. Außerdem dürfte jeder, der in einem solchen Modell studiert, keinen "Praxisschock" erleiden, wenn plötzlich 50 Stunden im Büro pro Woche arbeiten muss. Den meisten Studenten aus dem berufsintegrierten Programm dürfte das eher wie "Urlaub" vorkommen, da endlich mal wieder die Wochenenden frei sind - ein Luxus der wie erwähnt im Studium nur selten vorhanden ist. Dafür bietet allerdings das Auslandssemester eine mehr als angemessene "Auszeit" vom üblichen Stress.
Wer sich für das Studium an der Frankfurt School näher interessiert, findet auch auf der Webseite der Frankfurt School umfassende Informationen: Frankfurt School Bachelor Programm bzw. hier: Frankfurt School Master Programm.
Soweit der generelle Überblick über das Studium, dass ich absolviert habe. Es ist an dieser Stelle sinnvoll, ein wenig die Stärken und Schwächen des Programms sowie auch der Hochschule zu durchleuchten.
Der, wie ich denke, allerwichtigste Punkt, den jeder Student beurteilen können muss, ist die Entscheidung, ob er eine typische „High-Potential“-Karriere als Investmentbanker oder Unternehmensberater anstrebt, oder ob er im Commercial Banking tätig sein möchte. Auch wenn es immer wieder Absolventen der Frankfurt School aus allen Programmen zu Morgan Stanley oder ins Investmentbanking der Deutschen Bank schaffen, ist die Frankfurt School keine Hochschule, die für ein generell gutes Placement in die Top-Unternehmen sorgt. Die Hochschule hat es in den letzten Jahren zwar erfolgreich geschafft, dass alle namenhaften Banken bis hin zu GS regelmäßig auf dem Campus sind und auch Unternehmensberatungen wie Roland Berger und BCG sich regelmäßig zeigen (McKinsey ist die letzte der Spitzenberatungen, die bis heute (Stand 2013) noch weigert, aktiv an der Frankfurt School zu rekrutieren), jedoch liegt das Problem an zwei anderen Stellen:
Erstens führt das berufsintegrierte Studium zu einer vollständigen Anbindung an den Arbeitgeber. Ich habe damals bei der Commerzbank unterschrieben und war damit auch für die gesamt Laufzeit meines Studiums auf die Commerzbank festgenagelt. Als berufsintegrierter Student verliert man die Freiheit, sich selber Wunschpraktika in den Semesterferien aussuchen zu können. Für das Investmentbanking ist ein kritischer K.O.-Schlag, da die großen Banken etwa 90% ihrer Leute aus den Praktika rekrutieren und selbst jene Banken, die da flexibler sind, zumindest einschlägige Praktika bei anderen Investmentbanken erwarten. Als berufsintegrierter Student kann man also frühstens nach dem Bachelor-Studium ein Praktikum bei einer Investmentbank machen und oft ist der Zug dann schon abgefahren, gerade, wenn man eigentlich keinen Master mehr machen will. Die beste Chance ist es noch, gleich im Februar nach Studienende im Januar ein Praktikum zu machen und dann zu hoffen, noch immer Sommer des laufenden Jahres als Analyst übernommen zu werden, was aber nur manchmal klappt. Viele verfolgen eine solche Strategie auch gar nicht erst sondern geben an diesem Punkt ihre Träume auf, denn für die berufsintegrierten Studenten winkt nach dem Bachelor oft eine gute Einstiegsstelle, die meist zwischen 50.000 und 70.000 Euro im Jahr dotiert ist, entsprechend ist kaum jemand bereit, diese Sicherheit aufzugeben und in ein Praktikum mit ungewissem Ausgang zu springen.
Die Vollzeitstudenten der Frankfurt School sind von diesem Problem selbstverständlich nicht betroffenen, jedoch gibt es ein anderes Problem, von dem ich nicht weiß, ob sich dies bis heute (Stand 2013) stark gebessert hat: Die Frankfurt School ist über Jahre, auch zu ihren Zeiten als „Hochschule für Bankwirtschaft“ damit groß geworden, die Studenten für Jobs auf dem Trading Floor auszubilden. Die Hochschule hat viele Top-Professoren im Bereich Quantitative Finance und die Vorlesungen und das Kursangebot an der Hochschule zum Thema Derivate, Finanzinstrumente, Sales & Trading usw… ist definitiv gehobene Klasse. Im Hauptstudium des Bachelorprogramms sind zahlreiche Vertiefungen im Bereich Ökonometrie, Stochastische Prozesse, Arbitragemodelle und Programmieren von Optionsbewertungsmodellen mit VBA etc… auswählbar. Auf der anderen Seite aber ist die Corporate Finance Ausbildung an der Frankfurt School eindeutig zu dünn im Vergleich mit dem, was andere gute Business Schools liefern. Die gesamte Corporate Finance bleibt in den Grundlagen der Investitionstheorie im Grundstudium stecken, so dass es bei etwas Capital Budgeting sowie WACC- und IRR-Rechnen bleibt. In punkto DCF-Modelling, Multiples Valuation sowie praxisorientierter Anwendung herrscht praktisch Niemandsland. Erst vor wenigein Jahren wurde ein Kurs zu dem Thema für das Bachelor-Hauptstudium eingeführt, der sich aber aus völlig unerklärlichen Gründen „Corporate Banking“ (Also „Firmenkundengeschäft“) nennt und nicht Corporate Finance und zumindest vom Namen her auch am Thema Investmentbanking vorbeigeht. Sowohl in meiner Zeit an der Emory University in den USA als auch an der London Business School habe ich später gesehen, wie man das Thema richtig anpackt und von daher ist für jeden angehenden Investmentbanker die Frankfurt School nur sehr bedingt zu empfehlen, solange sich hier nach meinem Abgang von der Hochschule im Jahr 2012 nicht etwas geändert hat, indem die Frankfurt School im Bereich Corporate Finance weitere Kapazität aufgebaut hat (wobei ich ausdrücklich hier von der Lehre und nicht von der Forschung rede, denn – kurioserweise – ist die Frankfurt School mit Professoren wie Christina E. Bannier im Bereich Corporate Finance eigentlich sehr gut aufgestellt).
Ein weiterer kritischer Punkt der Frankfurt School war zu meiner Zeit an der Hochschule das Lehrpersonal. Insbesondere im Grundstudium hat man pro Semester meistens nur zwei oder bestenfalls drei Professoren als Dozenten gehabt, ansonsten wurden Dozenten aus der Praxis angeheuert, mit denen ich zum größten Teil sehr unzufrieden war, da die betroffenen Personen nur mangelnde Kompetenz in ihrem Gebiet hatten und tiefergreifende, komplexe Fragestellungen nicht immer zufriedenstellend beantworten konnten während einige andere Dozenten sich damit zufriedenstellten, einfach nur im übertragenen Sinne die Folien vorzulesen womit ich manchmal ernsthafte Zweifel hatte, wie gut die Dozenten das Thema, dass die vortragen, selber verstehen. Dies galt besonders für Kurse wie z.B. Stochastik. Leider muss man ebenfalls sagen, dass zu meiner Zeit die Frankfurt School extrem beratungsresistenz gegenüber studentischer Kritik war. Dass jeder der Studenten ein zahlender Kunde und gute 35.000 Euro für das Studium auf dem Tisch liegen lässt, schien vielen der Entscheidungsträgern relativ egal zu sein, da auf Kritik, besonders gegenüber Dozenten, oft nur sehr langsam oder gar nicht reagiert wurde, was meines Erachtens nicht mit dem Bild einer führenden Business School in Deutschland vereinbar ist.
Obwohl einige der geschilderten Punkte (die im übrigen meine persönliche und subjektive Meinung darstellen – das sollte nochmals hervorgehoben werden) unangenehme Kratzer im Lack der Hochschule sind, kann ich aber aus meiner Erfahrung dennoch abschließend bestätigen, dass die Frankfurt School ihren Platz unter den vier großen Privathochschulen (WHU, EBS, HHL, FS) bestens verdient und qualitativ weit jenseits von Anbietern der zweiten Reihe wie z.B. der FOM oder der Steinbeis Hochschule in Berlin steht. Diese Aussage beruht auf folgenden Aspekten:
1) Die Hochschule verzeichnet ein immer stärker werdendes Momentum seit etwa sechs bis sieben Jahren, was das Placement der Studenten bei Spitzenarbeitgebern (MS, BCG etc…) betrifft.
2) Selbiges gilt für das Placement der Studenten in weltweite Top-Masterprogramme, in den letzten Jahren sind mit jedem Jahrgang immer mehr der Top 10% bzw. Top 20% der Studenten in Spitzenprogramms ins Ausland gegangen (London School of Economics, LBS, HEC Paris, IE Business School, Harvard, Stockholm School of Economics).
3) Sehr viele Studenten, die sich für eine Karriere in Banking & Finance interessieren, wollen nicht unbedingt den vielbelaufenen Trampelpfad ins Investmentbanking nehmen, sondern möchten lieber im Private Banking oder als Firmenkundenberater arbeiten. Für eine Karriere im Commercial Banking ist die Frankfurt School praktisch die Hochschule schlechthin, denn so gut und so schnell wie mit einem berufsintegrierten Studium an der Frankfurt School springt man meiner Ansicht nach nirgendwo in Deutschland in eine verantwortungsvolle und gut bezahlte Position im Commercial Banking.
4) Das berufliche Netzwerk, dass man sich während der sieben Semester am Standort Frankfurt am Main (klarer Vorteil!) aufbaut, ist gewaltig. Wer nicht gerade der geborene Stubenhocker ist, verlässt die Frankfurt School locker mit einem 200 bis 400 Personen umfassenden beruflichen Netzwerk, von denen man viele Leute sehr gut kennt. Entsprechend hat man damit meistens mindestens einen oder sogar mehrere Kontakte zu jeder in Frankfurt ansässigen Bank.
5) Abgesehen von der Scharte im Bereich Corporate Finance, wo die Hochschule noch besser werden kann, ist die Ausbildung an sich sehr gut. Gerade wer in Richtung Quantitative Finacne gehen möchte, kann sich bis hin zu Martingalen und stochastischen Prozessen vorarbeiten und dieses Thema im Master noch weiter vertiefen, womit, je nach gewünschter Studienvertiefung, der akademische Anspruch des Studiums Bereiche erreicht, mit denen sich die Frankfurt School vor keiner anderen Hochschule verstecken muss und auch nicht in die Berufsakademie-Schublade gestopft werden kann.
Ebenso wie wichtig wie die beruflichen Aussichten sowie die Qualität des Studiums sind aber auch Aspekte der Lebensqualität. Frankfurt ist zum Studieren eine hervorragende Stadt, wenn sich mit dem Leben in einer dicht besiedelten Großstadt gut arrangieren kann. Frankfurt ist räumlich betrachtet nicht sehr groß, aber sehr kompakt und eng gebaut. Die Innenstadt mit ihrem Bankenviertel sowie den historischen Stadtkern kann man problem ins 30 Minuten zu Fuß durchschreiten, das Nahverkehrssystem bringt einen in 15 bis 20 Minuten an jeden wichtigen Punkt in der City, oft sogar schneller. Damit ist Frankfurt in etwa das Gegenteil des groß- und weitflächig gebauten Berlins mit seinen vielen riesigen, offenen Plätzen.
Die Stadt bietet eine ganze Reihe sehr guter Clubs sowie auch einige nette Bars und gute Kinos. Es gibt alles in allem reichlich Möglichkeiten, Abends mit Freunden wegzugehen und etwas zu unternehmen, was ein nicht zu verachtender Vorteil ist.
Weiterhin bietet auch der Uni-Campus Möglichkeiten, seine Freizeit sinnvoll zu verbringen. Die Frankfurt School hat eine Reihe von recht aktiven studentischen Clubs, darunter Musikgruppen, einen Debattierclub, ein Drachenboot-Team sowie ein eigenes Stipendiatennetzwerk und noch eine Vielzahl weiterer studentischer Initiativen, in die man sich bestens einbringen kann.
Ein letzter, sicher nicht unbedeutender Punkt ist natürlich die Finanzierung des Studiums. Ein Bachelor Studium an der Frankfurt School kostet derzeit fast 6.000,00 Euro pro Semester, was viele Interessenten zunächst abschreckt, was ich auch häufig auf Messen erlebe, wenn ich die Frankfurt School dort präsentiere. Dazu sollte man allerdings sagen: Bildung ist immer ein Investment und kein Konsum. Die Frage der Studiegebühren relativiert sich ohnehin in den berufsbegleitenden Studiengängen, denn hier muss man dank des eigenen Einkommens zumindest seine Lebenshaltungskosten nicht finanzieren. Zusätzlich wird man auch durch den Arbeitgeber unterstützt, die Kooperationspartner der Frankfurt School zahlen regelmäßig 25% zu den Gebühren dazu, oftmals sogar weitere 25% nach Abschluss des Studiums. Ich habe damals wie gesagt vor der Entscheidung gestanden, an der Universität Köln oder in Frankfurt zu studieren. Eine Berechnung der benötigten Darlehenshöhe hat in etwa das gleiche ergeben: In Köln hätte ich nur minimale Studiengebühren gehabt, hätte dafür aber meinen Lebensunterhalt zu einem gewissen Teil nicht selber aufbringen können und ihn über Kredit finanzieren müssen. In Frankfurt konnte ich das, dafür waren die Studiengebühren höher, das Ergebnis ist also etwa das selbe am Ende gewesen.
Was jedoch keinesfalls das selbe ist, sind die Gehaltserwartungen. Bei meiner damaligen Ausbildungsbank hätte ich mit einem Jahresgehalt von ca. 38.000,00 Euro nach dem Studium einsteigen können. Obwohl dies ein marktgerechter Satz für Absolventen ist, liegen die Einstiegsgehälter in Frankfurt deutlich höher. Das liegt zum einen natürlichen an der Stadt selbst, zum anderen aber auch daran, dass die Ausbildung an der Frankfurt School von vielen Banken sehr geschätzt wird, das gilt umso mehr, wenn nebenbei Berufserfahrung gesammelt wurde, so steigen sehr viele Studenten mit einem Jahresgehalt zwischen 40.000,00 bis 55.000,00 Euro in ihren ersten Job ein, selten schaffen es einige bis auf 70.000 Euro. Auch aus dieser Überlegung heraus habe ich die Ansicht vertreten, dass sich das Studium auch finanziell lohnt und vertrete diese Ansicht auch heute noch.
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