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Erfahrungsbericht - Bachelor Studium in BWL an der Frankfurt School of Finance & Management
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Im Sommer 2011 habe ich angefangen BWL an der Frankfurt School of Finance & Management zu studieren. Der Standortvorteil, kleine Klassen und die Auslandskomponente (Semester und Praktikum) waren die ausschlaggebenden Faktoren für meine Bewerbung. Zuvor habe ich in Hamburg gelebt und dort eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert, sodass ich ohne eine Menschenseele zu kennen nach Frankfurt gezogen bin. Durch den Bezugspunkt an der Uni findet man jedoch schnell neue Leute und ich kann jedem empfehlen einen solchen Schritt zu gehen, es dient der persönlichen Entwicklung und der Freiheit. Um eines schon vorweg zu nehmen, die Kosten sind übrigens kein Grund nicht an der FS oder einer anderen privaten, teureren Uni zu studieren. Es gibt zahlreiche Finanzierungswege wie Kredit, Bildungsfonds, Bafög, Elternunterstützung, eigene Ersparnisse oder Stipendien; am häufigsten kommt sicherlich ein Mix heraus und es gibt viele Kommilitonen - wie ich auch - die durch Bafög und/oder Kredit die Finanzierung bewerkstelligen.
Man muss festhalten, dass das Studium nicht jedermanns Sache ist. Es ist stressig und anstrengend und die Studenten sind untereinander zwar stets korrekt zueinander aber eben auch sehr wettbewerbsorientiert. Wer macht bessere Praktika, wer hat die besseren Noten. Alles auf einem konstant hohen Level. Aber das treibt einen voran, es ist gegenseitiger Austausch und Ansporn. Aktuell studiere ich im vierten Semester (Stand Juni 2013) und konnte bisher 3 relevante Praktika machen, auch ein Verdienst der Inhalte die an der FS gelehrt werden und in den Job Interviews auftauchen, oder das Unternehmensnetzwerk wodurch man Orientierung gewinnt. Selbstverständlich muss man – außer vielleicht bei kleinen Adressen (wo es zahlreiche gute gibt, die auch offen sind für 1. und 2. Semester-Studierende und damit einen effektiven Einstieg darstellen) – das normale Bewerbungsprozedere durchgehen. Und das kann hart sein. Eine Woche durchgehende Vorbereitung ist oft zu wenig und kann sehr hart sein. Aber keine Angst. Investment Banking, Consulting und Top-Industrie sind realistische Stationen. An der FS habe ich erfahren wie es läuft. Was ist wichtig, was muss man wissen, wie tickt die Branche. Mit der nötigen Motivation versetzt man Berge, und sobald man den nächst Höheren versetzt hat blickt man zurück und ist stolz auf die geleistete Anstrengung. Nach drei Semestern und drei Praktika (Wirtschaftsprüfung Big4, Corporate Finance bei einer kleinen deutschen Investmentbank, Private Equity bei einem Global Player) befinde ich mich in einer guten Ausgangsposition. Jedoch und das muss man ehrlicherweise sagen, auf Kosten des Privatlebens. Ein Praktikum zu machen bedeutet oft die Semesterferien zu überziehen und in der Konsequenz eine oder zwei Klausuren schieben zu müssen. Aus meiner Sicht muss man hier sehr aufpassen, dass die Noten nicht zu stark leiden. Dennoch sind Praktika wichtig. In den ersten Semestern empfiehlt es sich entweder bei einem großen Unternehmen Erfahrungen zu sammeln oder aber in einem kleinen, dann aber möglichst in einem absolut relevanten Bereich.
Die Kurse an sich sind relativ klar strukturiert und es gibt viele wirklich sehr gute Dozenten. Man verbringt etwa 1/3 in den Vorlesungen und 2/3 selbstständig. Das ist eigentlich auch gängiger Standard. Soweit offiziell. Nachbereitungen und Aufwand für Präsentationen und Paper sind bei entsprechendem Notenanspruch nochmals deutlich höher. Aber: Wer viel lernt wird auch belohnt. Ansonsten dauern die Vorlesungen 2 x 90 Minuten (=4 akademische Stunden) und finden oft interaktiv statt. Ergänzt werden die Kernfächer wie Mathe und Stochastik durch Tutorien. Außer-curricular finden ansonsten noch Unternehmenspräsentationen, Case Studies (von Unternehmen organisiert), Gastvorträge und Karrieremessen regelmäßig statt. In studentischen Initiativen kann man sich zudem Einbringen.
Die FS platzt zurzeit aus allen Nähen, kein Wunder das ein neuer Campus gebaut wird. In Klausurenphasen kann es schon mal eine Weile dauern bis man einen Raum zum Lernen oder einen Platz in der Bib gefunden hat. Das nervt gerade in stressigen Zeiten.
Im Herbst geht es dann nach Beijing ins Auslandssemester, eine Partner-Uni der FS. Das wird sicher die stressfreieste Zeit im Studium und ich glaube unglaubliche kulturelle Erfahrungen sammeln zu können. Viele meiner Freunde gehen ins außereuropäische Ausland. Und ich glaube, dass das die meisten tatsächlich tun um sich persönlich weiterzuentwickeln, als durch Indien oder China oder Ivy League ein Asset im CV zu platzieren. Wobei ein Auslandssemester inzwischen Pflicht ist wenn man sich auf relevante Stellen bewerben will. Gut ist daher, dass an der FS ebenfalls ein Auslandspraktikum Pflicht ist. Es ist schwer sich auf solch eine Stelle zu bewerben, umso besser dass es vorgeschrieben ist, sodass man nicht drum herum kommt.
Negativ an der FS ist das es noch ein viel zu geringes Gründerklima gibt, nur vereinzelt bilden sich studentische Start-Ups. Hier wurde zwar in den letzten 18 Monaten einiges getan, aber es gibt aus meiner Sicht auch noch viel mehr Potential zu heben.
Eingangs hatte ich den Standortvorteil Frankfurt erwähnt. Damit meine ich die vielen Banken und Beratungen, die hier ihre Offices haben und die hohe Lebensqualität in Frankfurt. Nervig sind leider die hohen Mieten und die teuren Lebensunterhaltungskosten. Man muss schon gezielt kalkulieren, aber für alles gibt es Lösungswege.
Bei zurzeit knapp 6.000 € Studiengebühren pro Semester (ohne Kooperationspartner) kann man je nachdem ob man alleine oder in eine WG ziehen will nochmal ca. 400€ für den Lebensunterhalt hinzurechnen und ca. 400 € für die Miete. Man kann auch mit weniger auskommen, bspw. gibt es WG-Zimmer die wirklich gut sind für unter 200€ und mit 10€ Tagespauschale sollte man i.d.R. auch hinkommen. Ein Auto ist absolut überflüssig, weil es teuer und ineffizient ist. Viel ist zu Fuß zu erreichen oder über ein sehr gutes öffentliches Verkehrsnetz.
Vielleicht noch ein paar Worte für PhD-Interessierte. In Bezug auf Forschung hat sich an der FS sehr viel getan, viele renommierte Forscher konnten für die Fakultät gewonnen werden und die Publikationsaktivität ist sehr hoch. Somit steht die FS in der Forschung auf Augenhöhe mit den relevanten Peers in Deutschland. Das sind gute Voraussetzungen für angehende Promovierende, jedoch kann ich das Programm nur sehr bedingt einschätzen und kenne zu wenige relative Vergleiche. Da aber die Reputation der Hochschule maßgeblich von der Reputation der Professoren (und diese wiederum von deren Forschungsstärke) abhängt, ist diese Entwicklung sehr zu begrüßen.
Im Großen und Ganzen kann ich ein Studium an der FS sehr empfehlen. Internationalität, renommierte Dozenten, Studentenschaft, Lehre, Unternehmens- und Alumne-Netzwerk und Reputation sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren wenn man sich entwickeln und wirklich etwas bewegen will. Es gibt sicher mehrere Unis an denen das Gesamtpaket sehr gut ist und ich kann nur für die FS sprechen. Aber viele meiner Freunde teilen diese Einschätzung.
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Erfahrungsbericht von "Anonym"
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- Frankfurt School of Finance & Management
- Bachelor in BWL
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