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Erfahrungsbericht zum Master in Finance an der European Business School Oestrich-Winkel
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Der Entschluss später einmal in einer Bank oder Finanzinstitution zu arbeiten stand für mich schon sehr früh während meiner Schulzeit fest. Nach meinem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann mit Stationen in Frankfurt, Bonn und Luxemburg absolviert. Um meine Ausbildung und Kenntnisse zu verbessern, entschloss ich mich zum Studium an einer Fachhochschule mit dem Schwerpunkt Finanzen. Während dieser Zeit habe ich zahlreiche Praktika bei Banken im In-und Ausland gemacht. Des Weiteren ergänzte ich das Bachelorstudium durch eine Summer School an der University of California, Berkeley (USA). Ungefähr im letzten Drittel des Bachelors wurde mir jedoch klar, dass ich im Vergleich zu vielen Personen die ich während meiner Praktika kennenlernen durfte, doch einige Lücken gerade in vielen theoretischen Grundlagen hatte. Dies motivierte mich dazu mich nach einer Top Universität zu suchen an der ich meinen Masterstudium machen konnte. Ende 2009/2010 war das Angebot für Master in Finance Programme sehr beschränkt. Klar, viele der Top Universitäten hatten einen Master in Management im Angebot, innerhalb dessen auch Vertiefungen im Bereich Finance angeboten wurden. Dennoch stelle ich mir die Frage ob dies auch für mich in Frage kommt könnte. Voraussetzung wäre, auch zahlreiche Kurse in für mich nicht so interessanten Bereichen belegen zu müssen. Nach vielen Gesprächen mit Freunden, Arbeitskollegen und Studenten verschiedener Universitäten und intensiver Auseinandersetzung mit dem Masterstudium, habe ich mich für die EBS Business School, zu meiner Zeit noch European Business School, in Oestrich-Winkel entschieden. Die Reaktionen auf die Universität sind immer ähnlich: Entweder Bewunderung, denn es handelt sich um eine Top Adresse oder auch mitleidiges belächeln, denn ja die Universität ist Privat und die damit verbunden Cliches werden nun eben in der Öffentlichkeit debattiert. Allerdings ist das Thema private Bildung meiner Erfahrung nach nur in Deutschland zum Teil negativ behaftet. In den USA und Asien, also Regionen in den ich studiert oder gearbeitet habe, ist dies überhaupt kein Thema, denn es ist dort völlig normal in Bildung und seine Zukunft zu investieren.

Grundsätzlich gehört zu der Bewerbung für das Masterstudium neben guter Noten, TOEFL und GMAT auch beispielsweise der Nachweis über einschlägige Auslandserfahrung. Hat man diese Hürde genommen, kommt die Einladung zum Assessment Center. Dieses ist zweigeteilt. Auf der einen Seite müssen Bewerber eine Präsentation zu einem frei wählbaren Wirtschaftsthema mit anschließender Frage- und Antwortrunde vor einem Professor halten. Auf der anderen Seite, müssen Bewerber ein Gespräch zu Lebenslauf und Motivation mit zwei Universitätsmitarbeitern absolvieren. Da ich jedoch zum Zeitpunkt des eigentlichen Assessment Center Termins bereits mein Auslandspraktikum antreten wollte, wurde kurzer Hand ein Assessment Center vor dem eigentlichen Termin organisiert. Die Flexibilität und das zuvorkommen hat mich doch sehr beeindruckt. Denn diese Flexibilität hätte ich nicht erwartet.

Es waren jedoch drei Punkte ausschlaggebend mich für die EBS Business School zu bewerben:

1.) Das Programm:

Innerhalb dessen können sich Studenten trotz des Schwerpunktes noch weiter spezialisieren zum Beispiel mit Modulen in den Bereichen Corporate Finance, Theoretical Finance oder auch Derivatives. Darüber hinaus, die Bezeichnungen lassen es schon vermuten, ist das Studium rein auf Englisch. So wurde während den Vorlesungen nur Englisch gesprochen, was meiner Ansicht nach sehr wichtig ist, da gerade in Banken aber natürlich auch anderen Industrien, sehr gutes Englisch kein positives Alleinstellungsmerkmal sondern Standard ist. Studenten wird auch die Möglichkeit geboten weitere Sprachen wie Französisch, Spanisch aber auch Japanisch oder Chinesisch zu lernen. Für mich jedoch essentiell war, das integrierte und verpflichtende Auslandssemester sowie die kleinen „Klassengrößen“.

2.) Reputation innerhalb des Bankensektors:

Durch meine Vielzahl an Praktika in den Bereichen Corporate Banking, Investmentbanking und Asset Management habe ich relativ schnell festgestellt, dass der Großteil der Mitarbeiter aus einer Handvoll Universitäten und Fachhochschulen rekrutiert wird. Zahlreiche Studien belegen dies ja auch. Wichtig war mir auch zu sehen, dass die EBS Business School nicht nur in Deutschland sondern auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. So sind beispielsweise zahlreiche EBS Alumni in London oder auch anderen Finanzzentren außerhalb Deutschlands zu finden.

3.) Das Alumni-Netzwerk:

Nur wenige Universitäten bieten ein so aktives Almni-Netzwerk wie die EBS Business School an. Zudem fühlen sich viele Alumni stark mit der EBS Business School verbunden. Es gibt ein spezielles „wir“ Gefühl, welches EBS Studenten und Alumni verbindet. Dieses ist vielleicht auch durch die Anfangs angesprochene Debatte geprägt.

Der entscheidende Faktor für die Wahl der Universität sollte meiner Ansicht nach das Masterprogramm sein. Das Programm an der EBS Business School ist auf drei Semester ausgelegt. Die ersten beiden finden im schönen Rheingau, nähe Wiesbaden, statt. Hierbei gibt es Pflichtmodule die die Grundlagen im Finance vermitteln. Zudem gibt es auch Pflichtkurse in Philosophy und das Studium Generale, also fachfremde Veranstaltungen. Daneben gibt es wie gesagt die Möglichkeit sich durch Modulwahl, beispielsweise in den Bereichen Corporate Finance, Derivatives oder auch Private Wealth Management je nach Interessensschwerpunkt zu spezialisieren. Meine Zeit im Rheingau war sehr intensiv. Denn die Gesamtnote der einzelnen Module ist durch verschiedene Aspekte geprägt. Eine Klausur am Ende eines Semesters war Standard. Allerdings fällt diese Klausur, mal mehr mal weniger stark ins Gewicht. Denn fast ausnahmslos hatten Gruppenarbeiten einen großen Anteil an der Endnote. Die Gruppengröße war in der Regel drei bis fünf Studenten. Gruppenarbeiten bestanden meistens aus einer Präsentation und einer schriftlichen Ausarbeitung. Durch die zahlreichen Gruppenarbeiten, in verschiedenen Besetzungen, verbrachte ich sehr viel Zeit auf dem Campus oder traf sich bei Kommilitonen zuhause. Dies ist eine sehr spannende Erfahrung, denn wie auch im Berufsleben, gibt es immer wieder Spannungen in der Gruppe die es zu lösen gilt. Dann kommt es auch mal vor, dass sich die Gruppe Nachts, wenn alle müde sind ziemlich in die Haare bekommt. Da aber alle ein gemeinsames Ziel verfolgen, lernte ich auch Konflikte zu lösen um die Gesamtleistung nicht zu gefährden. Diese Erfahrungen helfen mir immer wieder im Berufsleben, Konflikte möglichst früh zu erkennen um diese dann auch zu lösen. Denn TEAMwork ist zumindest meiner Erfahrung nach im Berufsleben essentiell. Dazu gehört es auch die eigenen Interessen dem wohl der Gruppe unterzuordnen. Die Vorlesungen fanden meist in kleinen Gruppen von bis zu 20 Studenten statt. Es war allen klar, dass auch wenn mündliche Mitarbeit meist nicht explizit bewertet wurde, dennoch von den Professoren vorausgesetzt wurde. Daneben wurde auch grundsätzlich Anwesenheit vorausgesetzt und zwar nicht nur die physische. Das Verhältnis zu Professoren war meist sehr familiär. Entgegen dem was ich von Freunden öffentlicher Universitäten kenne, kannten die Professoren die Namen ihrer Studenten und hatten auch nach der Vorlesung ein offenes Ohr für die Studenten. So kam es beispielsweise, dass wir für ein Projekt mehr als fünfmal bei einem Professor zu Besuch waren um mit ihm unsere Herangehensweise und Ergebnisse einer Gruppenarbeit abzustimmen. Um es gleich zu sagen, dass bedeutet nicht der Professor macht die Arbeit seiner Studenten und verschenkt Noten, sondern Ihnen liegt etwas daran, dass sich Ihre Studenten intensiv und kritisch mit dem Thema beschäftigen. Denn das meiner Ansicht nach wichtigste, was ich während des Studiums gelernt habe, ist strukturiertes Arbeiten. Dieses ist aber nicht von heute auf morgen verinnerlicht und es hilft einem immer, auch in anderen Bereichen, weiter. Wie gesagt, dies war besonders für mich eine unglaublich wertvolle Hilfe von der ich bis heute immer wieder profitiere.

Die Zeit zwischen dem dritten Semester, war laut Plan für die Master-Arbeit vorgesehen. Allerdings nutzen die meisten Studenten diese Zeit für ein Praktikum und schlossen diese dann an das Highlight des Studiums, das Auslandssemester, an. Anfang des zweiten Semesters wird eine Rangfolge (nach Noten) aller Studenten erstellt. Diese Rangfolge legt fest wann wer die Universität für das Auslandssemester wählen darf. Die Partneruniversitäten verteilen sich über den gesamten Globus. Durch die große Anzahl von Partneruniversitäten hat jeder die Qual der Wahl. Unter den Partneruniversitäten sind fast alle Top-Universitäten vertreten. Klar ist jedoch auch, dass nicht an seine favorisierte Universität kommt an die er möchte, aber soweit ich weiss bekamen alle zumindest ihre zweite Wahl. Mich persönlich zog es nach einer Summer School in den USA und einem Praktikum in Hong Kong nach Korea. Hong Kong war sehr westlich geprägt und da ich mir nicht vorstellen kann nochmals die Gelegenheit zu bekommen nach Korea zu kommen, aber die Universitäten sehr gut sind, war die Wahl für mich relativ einfach. Ich lebte dort mit einem Kommilitonen der EBS Business School in einer WG fünf Minuten vom Campus zusammen. Insbesondere hier merkten wir schnell, dass uns die EBS Business School sehr gut vorbereitet hat, denn auch hier mussten wir Gruppenarbeiten in Form von Präsentationen und schriftlichen Ausarbeitungen erstellen. Soweit ich weiss waren alle EBS Studenten mit ihren Auslandsnoten sehr zufrieden. Wichtig zu wissen ist, dass die Auslandsnoten in die Gesamtnote mit einfließen. Nicht zu sagen brauche ich wie viel Spass ein Semester im Ausland macht und was das für eine tolle Erfahrung war.

Neben dem Studium bietet die EBS Business School verschiedene Aktivitäten für Studenten: Es gibt verschiedene Studenteninitiativen wie beispielsweise eine Studentische Unternehmensberatung. Daneben werden auch zahlreiche Seminare beispielsweise zu Präsentationstechniken angeboten. Wichtig für mich war jedoch, dass es während des Semesters fast wöchentlich Unternehmenspräsentationen gab. Hier senden Unternehmen hochrangige Mitarbeiter (oft Alumni) und Personaler, die zunächst das Unternehmen vorstellen und Fragen beantworten. Im Nachgang gibt es dann die Möglichkeit in gemütlicher Atmosphäre gezielt und persönlich mit den Unternehmensvertretern ins Gespräch zu kommen. Zu meiner Zeit waren alle großen Investmentbanken, Finanzinstitutionen und Unternehmensberater vertreten. Ein Highlight ist das EBS Symposium. Am Symposiums Wochenende gibt es neben der Karrieremesse auch Unternehmenspräsentationen, Podiumsdiskussionen und Vorträge von Spitzenpolitikern sowie Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft. Oestrich-Winkel also solches liegt mitten im schönen Rheingau und ist Naherholungsgebiet für Frankfurt und Umgebung. Für Studenten ist es jedoch nicht immer ganz einfach eine Wohnung in Campusnähe zu finden. Also ist ein Fahrrad beziehungsweise Auto fast schon Pflicht. In Campusnähe gibt es zahlreiche Restaurants und Supermärkte. Zudem gibt es ein Fitnessstudio. Man sollte allerdings nicht dem Irrglauben unterliegen, dass es sich aufgrund des Dorfcharakters besonders günstig im Rheingau leben lässt. Im Gegenteil, die Region ist Naherholungsgebiet und lebt auch von den EBS Studenten. Um es auf den Punkt zu bringen, die Mietpreise sind schon fast auf Frankfurter Niveau.

Insgesamt muss ich sagen: Die EBS Business School war genau die richtige Wahl. Wie gesagt es ist kein Zuckerschlecken aber die Mühe und der Arbeitseinsatz haben sich für mich allemal gelohnt. Des Weitern möchte ich auch nochmal das Engagement der Hochschulmitarbeiter und Professoren hervorheben die jederzeit ein offenes Ohr für die Studenten hatten und den Studenten mit Rat und Tat zur Seite standen. Was ich auch noch erwähnen möchte, nicht jeder Student der an der EBS Business School ist bekommt das Studium von seinen Eltern finanziert. Es gibt zahlreiche Förderungen und Finanzierungsmodelle. Zudem gibt es auch Studenten die BaFöG beziehen. Daher möchte ich betonen, dass sich Studienbewerber nicht von der finanziellen Hürde abschrecken lassen sollten.
Erfahrungsbericht von Karl-David Kutschke
 - European Business School
 - Master of Science in Finance

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